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Physiologische Anpassung des Körpers an das Ausdauertraining

Im Folgenden wird näher auf die Anpassungsprozesse des Körpers im Rahmen von Ausdauertraining eingegangen.

Muskulatur
Durch vermehrte Ausdauerbelastung kommt es zur Verbesserung der Energiebereitstellung des Muskels. Die Muskelfasern müssen lange Zeit aerob funktionieren, daher passen sie ihre Organellen dieser Funktion an. Die Anzahl der Mitochondrien und die Myoglobinkonzentration steigt an. Die Mitochondrien selbst werden auch leistungsfähiger, indem deren Enzymmenge zunimmt und so die Gesamtaktivität gesteigert wird. Außerdem wird der gesamte Muskel wesentlich besser kapillarisiert, d.h. die Blut- und Nährstoffversorgung nimmt zu. Durch all diese Prozesse kann der Muskel mehr Sauerstoff aufnehmen und diesen zur Energiebereitstellung effektiver nutzen. Außerdem wird die Muskelfasertypenverteilung zugunsten der ST-Fasern verschoben, sodass noch mehr langsam-ermüdende Muskelfasern vorhanden sind. Diese arbeiten bei langer Anstrengung ökonomischer und profitieren von den vergrößerten Glykogenspeichern. 
Herz-Kreislaufsystem
Durch Training kommt es auch zu Anpassungen des Herz-Kreislaufsystems. Diese haben wir im Folgenden in morphologische und funktionelle Anpassungserscheinungen unterteilt:

Morphologisch kommt es durch die erhöhte Druckarbeit während des Trainings zu einer Hypertrophie (Dickenwachstum) des Herzens. Dabei kann das Herz von ca. 300 Gramm beim Untrainierten auf bis zu 500 Gramm bei trainierten Sportlern hypertrophieren. Zusätzlich kommt es durch den vermehrten Rückstrom des Blutes zur Dilatation (Erweiterung) der Herzhöhlen. Auch die Blutversorgung und damit die Arbeitsfähigkeit des Herzmuskels wird verbessert. Außerdem wird durch Ausdauertraining die Neubildung kleiner Blutgefäße, sogenannter Kapillaren, angeregt und die jeweilige Körperregion kann besser mit Blut versorgt werden.

Mit den morphologischen Veränderungen des Herzens geht funktionell eine Erhöhung des Schlagvolumens (SV) einher. Als Schlagvolumen wird das Blutvolumen bezeichnet, das bei einem Herzschlag von der linken Herzkammer in den Körperkreislauf ausgeworfen werden kann. In Kombination mit einer stark erhöhten Herzfrequenz (HF) (beispielsweise im Rahmen sportlicher Belastungen) kann das Blutvolumen, das das Herz maximal pro Minute auswerfen kann, gesteigert werden. Man spricht daher von einer Steigerung des sogenannten Herzminutenvolumens (HMV SV * HF = HMV).

Durch die Steigerung des HMV verbessert sich auch die maximale Sauerstoffkapazität des Blutes (VO2max). Die VO2max ist das Bruttokriterium für das aerobe Ausdauerleistungsvermögen, also das Maß für die Sauerstoffaufnahme, -transport und -verwertung im Ausdauerbelastungszustandes. Sie wird über das HMV und das arteriovenöse Sauerstoffdifferenz (unter dieser Versteht man die Differenz zwischen dem Sauerstoffgehalt des arteriellen und des venösen Blutes) errechnet.

Somit strömt beim Trainierten mehr Blut in derselben Zeit durch die Lunge und es kann folglich auch mehr Sauerstoff transportiert werden. Je mehr Sauerstoff im Blut transportiert werden kann, umso besser können die Muskeln der Ausdauerbelastung standhalten. In der unten abgebildeten Tabelle wird die Veränderung des Schlagvolumens und der Herzfrequenz in Abhängigkeit von dem Trainingszustand aufgeführt.

Durch die Vergrößerung des Herzens verändert sich auch das Pumpverhalten in Ruhe. Da pro Herzschlag mehr Blut ausgeworfen werden kann, muss das Herz eines Sportlers weniger oft pumpen. Die Herzfrequenz ist somit niedriger und das Herz arbeitet ökonomischer.

Trainingszustand

Herzfrequenz

(Schläge pro Minute)

Ruhe / Belastung

Schlagvolumen (mL)

Ruhe / Belastung

Herzminutenvolumen (Liter pro Minute)

Ruhe / Belastung
Untrainiert

~ 70 / 200

~ 70 / 100

~ 5 / 20

Trainiert

~ 50 / 200

~ 100 / 200

~ 5 / 40

Lunge
Auch auf der Ebene der Lunge finden Anpassungen statt. Zum einen nimmt die Oberfläche der Lungenbläschen zu, sodass mehr Kontaktfläche zwischen Luft und Blutkapillaren entsteht. Außerdem nimmt die Wanddicke der Lungenbläschen ab, sodass die Gase einen kürzeren Diffusionsweg zurücklegen müssen. Dadurch kann das Blut, welches zur Lunge gepumpt wird, auch bei kurzer Kontaktzeit sehr gut gesättigt werden.
Blut
Training stimuliert außerdem die Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten), die sogenannte Erythropoese. Die roten Blutkörperchen enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Mit diesem können sie Sauerstoff von der Lunge zum Muskel und Kohlenstoffdioxid vom Muskel zur Abatmung an die Lunge abgeben. Außerdem spielt das Hämoglobin eine wichtige Funktion bei der Abpufferung von anfallender Milchsäure. Neben den festen Bestandteilen nehmen auch die flüssigen Bestandteile des Blutes zu. Dadurch ist das Verhältnis sogar zu Gunsten der flüssigen Komponenten verschoben, sodass das Blut dünnflüssiger wird und so schneller auch durch die kleinsten Blutgefäße strömen kann.
Stoffwechsel
Durch die zusätzliche Ausdauerbelastung wird einerseits die Glykolyse – der Zuckerabbau – andererseits die Bereitstellung von Fetten, die sog. Lipolyse, verbessert. Außerdem steigt der Energieumsatz des Sportlers und der Hormonhaushalt stellt sich um. Die Ausschüttung des Stresshormons Cortison wird im Alltag reduziert. Dies wirkt sich wiederrum auf den gesamten Körper des Sportlers aus.

Die Anpassungen des Herz-Kreislauf-Systems sind eins der beliebtesten Abiturthemen und werden sehr oft mit dem Themenkomplex „Gesundheit“ verknüpft. Daher kann man durch das Lernen der physiologischen Anpassungserscheinungen von Ausdauertraining gleich doppelt punkten. Von der doch sehr großen Bandbreite an Anpassungserscheinungen sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen. Selten werden alle diese Anpassungen abgefragt und oft reicht es einen Teil der Anpassungserscheinungen zu erwähnen. Deswegen lohnt es sich, die Anpassungen zu lernen, die für dich am logischsten sind.

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