Dein Lernplan



Dein Profil
Alles verstanden? Dann markiere das Thema als gelernt
Gelernt

Erregungsweiterleitung

Die Erregungsleitung im Nervensystem ist für uns von großem Interesse. Wir besitzen ein somatisches und ein vegetatives Nervensystem. Das somatische Nervensystem ist für die Aufnahme von Reizen und Ausführung von Bewegungen zuständig, während das vegetative Nervensystem die Organfunktionen reguliert. Dementsprechend unterscheiden sie sich die beiden Nervensysteme nicht nur in ihrer Funktion, sondern auch bezüglich der Prinzipien der Erregungsleitung. In dem vegetativen Nervensystem erfolgt die Erregungsleitung kontinuierlich und im somatischen Nervensystem saltatorisch.

Kontinuierliche Erregungsweiterleitung

Diese Art der Erregungsweiterleitung findet an unisolierten Axonen statt. Dies sind Axone, die keine isolierenden Schwann-Zellen und daher auch keine Ranvier-Schnürringe besitzen. Das Axon ist auf voller Länge gleich strukturiert und die Na⁺-Kanäle sind gleichmäßig verteilt.

Trifft ein Reiz am Soma ein, wird dieser zum Axonhügel weitergeleitet und kann ein Aktionspotential auslösen. Dadurch wird der nahe am Axonhügel gelegene Teil der Nervenzelle depolarisiert. Von dieser Stelle breitet sich ein elektrisches Feld in die Richtung negativer Membranpotentiale aus. Durch die Einwirkung des elektrischen Feldes öffnen sich weitere spannungsabhängige Natrium-Kanäle der Axonmembran. Dadurch depolarisiert das nächste Stück des Axons. Das elektrische Feld wandert entsprechend mit dem Aktionspotential mit, welches sich somit weiter in Richtung synaptisches Endknöpfchen bewegt.

Grundsätzlich breitet sich das Membranpotenzial in jede Richtung aus, also auch zu dem bereits repolarisierten bzw. hyperpolarisierten Axonabschnitt. Nun könnte man meinen, das elektrische Feld müsse die Natrium-Kanäle sowohl hinter als auch vor dem AP öffnen. Dies hätte zur Folge, dass sich die Erregung sowohl zur Synapse als auch zurück ins Soma ausbreiten würde. An dieser Stelle kommt allerdings die Refraktärzeit ins Spiel. Nachdem die Natriumkanäle sich im Zuge der Repolarisation geschlossen haben, lassen sie sich für den Zeitraum der Refraktärzeit nicht erneut öffnen. Das elektrische Feld kann demnach nur in Richtung der Synapse eine Depolarisation bewirken.

Ein Aktionspotential breitet sich dadurch auf einem unisolierten Axon kontinuierlich in die gewünschte Richtung aus, jedoch nicht zurück in den Zellkörper. Dabei ist es relativ langsam und nicht gegen äußere Störungen geschützt. Man findet diese Art der Weiterleitung bei Menschen im vegetativen Nervensystem, wo Geschwindigkeit und Feinsteuerung nicht von essenzieller Bedeutung sind.

Saltatorische Erregungsweiterleitung

Die saltatorische Weiterleitung von Aktionspotentialen findet an isolierten Axonen statt. Diese sind unter anderem im somatischen Nervensystem zu finden. Saltatorisch bedeutet so viel wie springend, was bei näherer Betrachtung deutlich wird.

Das Axon besitzt in diesem Fall eine Isolierung aus vielen Schwann-Zellen mit den dazwischen freiliegenden Stellen, den Ranvier-Schnürringen. Die Natrium-Kanäle befinden sich allerdings nicht über das gesamte Axon verteilt, sondern sind hauptsächlich an den Schnürringen konzentriert. Hier ist die Kanaldichte demnach viel höher als bei unisolierten Axonen.

Entsteht ein Aktionspotential am Axonhügel, bildet es ein elektrisches Feld in Richtung Endknöpfchen sowie Zellkörper aus. Durch die Schwann-Zellen kann es allerdings erst am nächsten Schürring wirken. Hier öffnen sich nun sehr viele Natrium-Kanäle und es entsteht ein „neues“ Aktionspotential an dieser Stelle. Der vorherige Ranvier-Schnürring befindet sich noch in der Refraktärzeit, sodass das elektrische Feld auch hier nur in eine Richtung voranschreiten kann. Da Aktionspotentiale immer nur an den unisolierten Stellen entstehen können, werden die isolierten Bereiche regelrecht „übersprungen“. Das hat zur Folge, dass die Erregungsleitung sehr viel schneller abläuft. Außerdem ist das Axon gegen störende Einflüsse geschützt. Dies ist im somatischen Nervensystem von Vorteil, da wir so in hoher Geschwindigkeit und mit großer Feinmotorik Arbeiten verrichten können.
(1) Bei der kontinuierlichen Weiterleitung kommt es durch einen Natrium-Ionen-Einstrom zu einer Potenzialänderung in den benachbarten Regionen. Da die in Richtung Soma liegenden Natriumkanäle refraktär sind, führt die Potenzialänderung nur zu einer Öffnung von Natriumkanälen, die in Richtung des Endknöpfchens liegen. Die Weiterleitung läuft kontinuierlich ab. (2) Bei der saltatorischen Weiterleitung findet die Öffnung von Natriumkanälen nur an den Ranvier-Schnürringen statt und ist entsprechend schneller.

Kontinuierliche und saltatorische Erregungsweiterleitung

(1) Bei der kontinuierlichen Weiterleitung kommt es durch einen Natrium-Ionen-Einstrom zu einer Potenzialänderung in den benachbarten Regionen. Da die in Richtung Soma liegenden Natriumkanäle refraktär sind, führt die Potenzialänderung nur zu einer Öffnung von Natriumkanälen, die in Richtung des Endknöpfchens liegen. Die Weiterleitung läuft kontinuierlich ab. (2) Bei der saltatorischen Weiterleitung findet die Öffnung von Natriumkanälen nur an den Ranvier-Schnürringen statt und ist entsprechend schneller.
Alles verstanden? Dann markiere das Thema als gelernt
Gelernt
1 Übungsfrage verfügbar

Schließen
[f]
[image]
Tipp einsehen
Tipp
[tipp]
    [answersMultipleChoice]
Leider Falsch
Richtig
[explanation] [imageAnswer]
[answerKarteikarte]
[explanation] [imageAnswer]

Dein Profil

Dein Abo
Deine Zahlungen

Welchen Lernplan möchtest du nutzen?
Wieviel Lernpuffer möchtest du vor deinen Prüfungen haben?

Dein Abonnement

Deine Zahlungen

Abonnement kündigen

Möchtest du dein Abonnement wirklich kündigen? Dadurch werden deine Zahldaten beim Zahlungsanbieter gelöscht und eine Reaktivierung ist erst nach Ablauf das aktuellen Abonnements möglich.

Du kannst dein Abonnement auch gerne pausieren, dann werden keine weiteren Zahlungen eingezogen und du kannst es jederzeit wieder reaktivieren.