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Erlerntes Verhalten

Steuerung von Verhalten durch äußere- und innere Faktoren

Reagiert ein Lebewesen auf eine gleiche Situation unterschiedlich, so ist dies auf Reaktionsunterschiede innerer Vorgänge zurückzuführen. Grund für diese Reaktionsunterschiede sind endogene oder exogene Faktoren. Endogene Faktoren finden im Körper selbst statt, während exogene Faktoren von außen einwirken. Auf Veränderung dieser Faktoren folgt eine entsprechend veränderte Reaktion. Mögliche endogene und exogene Faktoren sind in Tabelle gelistet.

Beispiel:

Für diesen Punkt sind klare Beispiele eigentlich überflüssig, da Jeder Situationen kennt, in denen er sich „nicht wie er selbst“ verhalten hat. Ein sehr gutes Beispiel sind verliebte Paare, in deren Augen die Welt rosarot ist.

Endogene FaktorenExogene Faktoren
Alter Verfügbarkeit von Nahrung
Entwicklungszustand Tageslänge
Ernährungszustand Wettereinfluss
Geschlecht Interspezifische Konkurrenz
Hormonelle Situation Anwesenheit von Fressfeinden/Parasiten
Erfahrung der Tiere
Prägung

Bei der Prägung spricht man von einem Vorgang, bei dem ein Individuum einen genetisch vorgegebenen Lernprozess durchläuft. Dieser Prägungsvorgang soll dem Individuum einen Fitness- bzw. Überlebensvorteil schaffen. Eine Prägung erfolgt immer in einem zeitlich festgelegten Intervall, der sogenannten sensiblen Phase. Im Anschluss an diese sensible Phase ist ein Verhalten erlernt und ist nicht mehr umkehrbar bzw. veränderbar (irreversibler Lernvorgang). Eine weitere Form der Prägung ist die sexuelle Prägung, welche die Suche nach einem Geschlechtspartner einleitet. Die Prägungsvorgänge sind zwar irreversibel, was jedoch nicht bedeutet, dass ein Individuum ein Leben lang diesem erlernten Vorgang folgen muss.

Atrappenversuch

Bei einem Attrappenversuch soll mithilfe einer Attrappe ein natürliches Signal imitiert werden. Durch diese Imitation kann anschließend die Reaktion eines Lebewesens auf das künstliche Signal beobachtet und analysiert werden.

Durch einen solchen Versuch werden häufig angeborene Verhaltensweisen ausgelöst. Außerdem erhält man mit diesem Versuch Auskunft über jene Schlüsselreize, die diese Verhaltensweisen aktivieren.

Beispiel:

Ein beliebtes Beispiel für einen Attrappenversuch wird mit Stockenten durchgeführt. Dabei wird die Nachfolgereaktion von Küken untersucht. Diese folgen nach ihrer Geburt dem ersten bewegten Gegenstand in ihrer Umgebung, normalerweise also der Mutter, auf Schritt und Tritt. Einmal in dieser Weise geprägt ist ein Umlernen nicht mehr möglich.

Um diese Form der Prägung näher zu untersuchen, wurden junge Küken vor dem Schlüpfen von der Mutter getrennt und in einen eigenen Käfig gesetzt. Anschließend wurden den Küken verschiedene Attrappen vorgesetzt. Einige, die sich bewegten, andere, die Geräusche von sich gaben, und wieder andere, die beides taten. Der Versuch ergab, dass die Küken denjenigen Attrappen am schnellsten und längsten folgten, die sowohl Geräusche von sich gaben als auch sich bewegten.

Konditionierung

Unter Konditionierung wird eine Form des Lernens verstanden, bei der ein Reiz wiederholt mit einem zweiten Reiz (klassische Konditionierung) oder einer bestimmten Reaktion (operante Konditionierung) gekoppelt wird. Entsprechend der Folgen dieser Kopplung findet eine Bewertung des initialen Reizes statt. Diese hat zur Folge wie künftig auf das Wiederauftreten des Reizes reagiert wird.

Klassische Konditionierung

Bei der klassischen Konditionierung kann durch einen Lernvorgang einem neutralen Reiz eine bestimmte Reaktion hinzugefügt wird. Dazu wird einem Tier oder Menschen der neutrale Reiz mehrfach mit einem unbedingten Reiz, der bereits eine spezifische Reaktion (unbedingte Reaktion) auslöst, präsentiert. Durch die mehrfache Kombination beider Reize assoziiert das Tier oder der Mensch mit dem neutralen Reiz auch die spezifische Reaktion des unbedingten Reizes. Dadurch entsteht aus dem neutralen Reiz ein bedingter Reiz.

Beispiel:

Ein Meerschweinchen wird jeden Morgen mit Karotten und Gurken (unbedingter Reiz) gefüttert und reagiert auf dieses Füttern mit einem freudigen Quieken (unbedingte Reaktion). Das Futter wird zuvor aus dem Kühlschrank geholt, der beim Öffnen quietscht (neutraler Reiz). Dadurch assoziiert das Meerschweinchen mit der Zeit das Quietschen des Kühlschrankes (neutraler Reiz) mit dem Futter. Das Meerschweinchen wird von nun an jedes Mal quieken, wenn der Kühlschrank geöffnet wird. Somit wird der neutrale Reiz des Kühlschranköffnens zum bedingten Reiz.

Operante Konditionierung

Operante Konditionierung ist ein Lernvorgang, bei dem ein bestimmtes Verhalten als angenehm oder unangenehm erlebt wir und daher öfters oder weniger oft gezeigt wird. Dieses Prinzip wird sowohl beim Erziehen von Tieren als auch von Menschen genutzt.

Beispiel:

In einem Versuch wurde Ratten ein Chip in ihr Gehirn transplantiert, der das Belohnungszentrum anspricht. Dieser konnte von den Ratten selbst durch einen Knopfdruck aktiviert werden, wodurch jedes Mal Glückshormone im Gehirn ausgeschüttet wurden. Dies empfanden die Ratten derart positiv, dass sie nur noch den Knopf drückten, jegliche Nahrung verweigerten und durch endloses Wiederholen letztlich starben. Würde der Chip jedoch in das Schmerzzentrum der Ratte implantiert werden, würde durch die negative Reaktion auf den Druck des Knopfes, das Verhalten künftig seltener gezeigt werden.

Reifung

Reifung ist ein genetisch gesteuerter Entwicklungsprozess, bei dem bestimmte Verhaltensweisen ohne entsprechende Erfahrung neu auftreten. Das bedeutet, dass ein Verhalten auch ohne entsprechendes Training oder Erfahrung erlernt wird.

Beispiel:

Deutlich wird dies, wenn man sich das Lachen eines taubblinden Menschen anschaut. Dieser Mensch kann auf Grund seiner Erkrankung den Vorgang des Lachens weder optisch noch akustisch wahrnehmen. Durch den genetisch gesteuerten Entwicklungsprozess ist es ihm aber trotzdem möglich zu lachen.

Kognition

Der Begriff Kognition beinhaltet alle informationsverarbeitenden Prozesse. Dazu gehören zum Beispiel Wahrnehmungs- und Denkprozesse. In der Verhaltensbiologie bezeichnet er auch das Lösen einer neuen Aufgabe ohne vorheriges Versuchs- oder Irrtumsverhalten. Ohne diese Fähigkeit, sich auch in neuen Situationen zurechtfinden zu können, wären die meisten alltäglichen Aufgaben für uns nicht bewältigbar.

Beispiel:

Das Lösen einer Klausuraufgabe ist eine kognitive Leistung, da wir uns durch die Materialien neues Wissen aneignen und dieses mit bereits gelernten Inhalten verknüpfen. Ein weiteres beliebtes Beispiel für Kognition mit Werkzeuggebrauch ist der hungrige Affe im Käfig: Ein Affe steht vor der Aufgabe an eine Banane zu kommen, die außerhalb des Käfigs liegt. Diese Banane kann er ohne Hilfsmittel mit Armen oder Beinen nicht erreichen. Außerdem hatte er nie die Möglichkeit durch ein Fehlverhalten zu erlernen, wie er an die Banane kommen kann. Seine kognitive Leistung ist in diesem Fall, die Banane unter Verwendung eines Werkzeuges, wie z.B. eines Stockes, zu erlangen.

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