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Realitätskonstruktion in unterschiedlichen Medienformaten

Auch hier möchten wir dir die im Kerncurriculum als Beispiel angeführten Medienformate kurz erklären, damit du für den Unterricht bzw. das Abitur das nötige Hintergrundwissen hast. Bei den Medienformaten soll reflektiert werden, wie jeweils die Realität konstruiert wird und auf diese Weise den Zuschauer beeinflusst.

Reality-TV
Unter dem Begriff Reality-TV wurden ursprünglich TV-Sendungen zusammengefasst, die ein wahres Ereignis nachstellen. Inzwischen versteht man unter Reality-TV allerdings eine sehr vielfältige Gruppe von Fernsehformaten, die nicht zwingenderweise auf wahren Begebenheiten beruhen müssen, aber oft diesen Eindruck vermitteln wollen. Typische Kennzeichen sind beispielsweise:

  • Mithilfe von einer Stimme aus dem Off oder einem Kommentator soll eine Dokumentationssendung imitiert werden.
  • Theatralische Hintergrundmusik und gezielte Zusammenschnitte der Szenen werden gezeigt, um Spannung zu erzeugen.
  • Regelmäßige Ausstrahlung werden genutzt, um eine dokumentarische, kontinuierliche Wirkung zu erzielen und den Zuschauer zu binden.
  • Die Themen und gezeigten Situationen zeigen Aufsehen erregende Ereignisse. So taucht ein verloren geglaubter Sohn wieder auf oder die Polizei klärt ein spektakuläres Verbrechen auf. Dabei werden die Emotionen der Handelnden offen und übertrieben gezeigt.
  • Oft werden die Szenen ohne Drehbuch und ohne Schauspieler gefilmt (z.B. werden Polizeibeamte während eines Einsatzes begleitet), aber durch den Zusammenschnitt entsteht im Nachhinein ein dramatischer und verstärkter Eindruck, der den Zuschauer in den Bann ziehen soll.
Scripted Reality
Ein Synonym für Scripted Reality ist Pseudo-Doku. Der Name ist zugleich schon die Erklärung, denn bei diesem Fernsehformat spielen Schauspieler (meist Laienschauspieler) nach einem Drehbuch und unter Regieanleitung Szenen, die reale Ereignisse vortäuschen. Scripted Reality soll wie eine reale Dokumentation wirken, basiert aber nicht auf wahren Begebenheiten. Obwohl es ein Drehbuch gibt und alles geplant ist, soll der Zuschauer den Eindruck von Authentizität bekommen. Meistens sind die gewählten Themen von Voyeurismus geprägt und sollen schockieren, berühren oder andere starke Emotionen auslösen, indem beispielsweise verwahrloste und zugemüllte „Messie“-Wohnungen gezeigt werden. Viele Geschichten nutzen bestehende Klischees bzw. Vorurteile und wollen so auf einer Ebene mit dem Zuschauer der Zielgruppe sein.
Internetforen

Internetforen können den Austausch und die Diskussion über verschiedenste Themen im Internet fördern. Dabei können die Nutzer ihre Meinungen und Gedanken mitteilen, auf andere Beiträge reagieren und sie kommentieren sowie Kritik und Erfahrungen veröffentlichen.

Internetforen haben meistens ein übergeordnetes Thema und Stichpunkte, in denen sich die Diskussionsbeiträge einordnen. Es gibt sowohl kommerzielle als auch nicht kommerzielle Foren und Zwischenformen wie beispielsweise Support-Foren von großen Herstellern. Meistens ist die Kommunikation asynchron, was bedeutet, dass ein Beitrag nicht sofort, sondern mit zeitlichem Abstand kommentiert wird.

Dieses Medienformat hat den Vorteil inne, dass die Nutzer direkt mitbestimmen können, welche Themen diskutiert werden und wie der Schwerpunkt gewählt wird. Dadurch können auch Randthemen, die nur eine kleine Gruppe von Menschen interessiert, diskutiert werden.

Die Gefahr, die diese Art von Medien birgt, liegt darin, dass innerhalb des Forums eine Realität konstruiert werden kann, die zwar der Meinung oder Ansicht der Beteiligten entspricht, jedoch nicht auf nachweisbaren Fakten bzw. Tatsachen beruht. Ein Beispiel für eine gefährliche Beeinflussung einer Realität stellt die Radikalisierung von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen durch Internetforen dar. In diesen Foren werden Ideologien und Verschwörungstheorien immer wieder aufgegriffen und mit Falschmeldungen oder aus dem Kontext gerissenen Strategien untermauert. Auf diese Art und Weise wird die Wahrnehmung des Nutzers immer weiter beeinflusst und geprägt. Dies kann so weit gehen, dass die beeinflussten Nutzer beginnen andere Menschen zu radikalisieren oder Handlungen auszuführen, die darauf abzielen andere, nicht in das Weltbild passenden Menschen zu schaden. Die Anschläge von Christchurch, El Paso oder Halle sind Beispiele für die Gefahren der Radikalisierung in Internetforen.

Social Media
Zuletzt wollen wir noch auf ein digitales Medium eingehen, dass unsere Gesellschaft sowie die Wahrnehmung der Realität in den vergangenen zwei Jahrzehnten entscheidend beeinflusst hat: Social Media.

Social Media ist vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, aber auch bei den anderen Altersgruppen ein sehr präsentes Medium. Um die Reichweite sowie die Bedeutung von Social Media darzustellen, haben wir ein paar Kennzahlen für euch herausgesucht:

  • Im Durchschnitt verbringt ein Nutzer auf sozialen Medien jeden Tag 142 Minuten.
  • Facebook nutzen mehr als 2,5 Milliarden Menschen weltweit.
  • Durch das Schalten von Werbeanzeigen hat Facebook in Jahr 2019 18,49 Milliarden Dollar Umsatz erziehlt.
Hier ist es wichtig zu betonen, dass die verschiedenen sozialen Medien wie Facebook, Instagram, Youtube, Twitter und so weiter unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit sowie unsere Gefühle stetig beeinflussen. Wichtig ist dabei das Bewusstsein, dass Medien, egal in welcher Form, Chancen und Risiken bieten:

ChancenRisiken

Erleichterung der Informationsbeschaffung aufgrund der Verfügbarkeit und Fülle an Informationsquellen

Diskriminierung, Mobbing und das Darstellen schädlicher Rollenbilder/Vorbilder

Vielfältiger und leichterer Zugang zum Meinungsaustausch und damit auch zur Meinungsbildung

Manipulation durch Filterblasen und Fake News und somit Einschränkung der Meinungsbildung

Förderung von Demokratie, gesellschaftliche Teilhabe und Aufklärung

Negative Auswirkungen auf gesellschaftliche Strukturen

Zugang zu fremden Welten und damit Erfahrungsgewinn

Idealisierte Formen der Selbstdarstellung und damit Gefahren für Selbstbild und Selbstwahrnehmung

Erleichterte Kommunikation

Gesundheitliche Risiken durch das Auftreten von suchtähnlichem Verhalten und die negative Verzerrung der Selbstwahrnehmung

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