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Hegemonialkriege

Als Hegemonialkriege oder deutsche Einigungskriege werden drei Kriege bezeichnet, die Preußen zwischen 1864 und 1871 gegen Dänemark, Österreich und Frankreich führte und die in der Gründung des deutschen Kaiserreichs endeten.

Ziele Bismarcks

Innenpolitisch: Sicherung der Macht der Krone und der alten Eliten gegen das aufstrebende liberale Bürgertum.

Außenpolitisch: Durchsetzung der politischen Einheit Deutschlands (Nationalstaat) unter preußischer Führung (→ man muss Österreich irgendwie loswerden!) und einer Verwirklichung der kleindeutschen Lösung.

Vorgehen Bismarcks

Bismarck suchte die Lösung des Dualismus, die er in der Herausdrängung Österreichs aus dem Deutschen Bund sieht. So kommt es zum Boykott des von Österreich einberufenen Fürstentags 1863 von preußischer Seite aus und zur Ablehnung des Antrags Österreichs zur Aufnahme in den preußischen dominierten Zollverein.

In der folgenden Tabelle findest du eine Übersicht über die drei Hegemonialkriege und deren Auslöser und Folgen.

 

Deutsch-Dänischer Krieg

Deutsch-Deutscher Krieg

Deutsch-Französischer Krieg

Beteiligte

Preußen (mit Österreich) gegen Dänemark

Preußen gegen Österreich mit ihren jeweiligen Verbündeten

Preußen (mit Verbündeten und Norddeutschem Bund) gegen Frankreich

Zeit

186418661870/1871

Grund

Frage nach der nationalen Zugehörigkeit Schleswig-Holsteins

(Dänischer König wollte Schleswig einverleiben)

Klärung der Dualismus-Frage; konkreter Anlass: Verwaltungsfrage Schleswig-Holsteins

Frankreich sah eigene Machtstellung bedroht und wollte deutsche Einigung verhindern (wechselt Seiten von Preußen zu Österreich); Streit um spanische Thronkandidatur; Preußen wollte Krieg, um deutsche Einigung zu vollenden; Emser Depesche

Gewinner

Preußen und Österreich

Preußen und seine Verbündeten

Preußen und Verbündete

Folgen

Schleswig-Holstein wurde zwischen Preußen (Schleswig) und Österreich (Holstein) aufgeteilt

→ Enormer Machtzuwachs Preußens und Verschärfung des innerdeutschen Dualismus

Auflösung des Deutschen Bundes (Frieden von Prag) und Gründung des Norddeutschen Bundes (1867, Deutschland nördlich des Mains) unter preußischer Führung; kleindeutsche Lösung so gut wie beschlossen; Preußens Stellung als Großmacht gesichert, Österreich verliert bedeutende Stellung in Europa

→ Innerdeutscher Dualismus war gelöst!

Deutsche Reichsgründung 1871. Im Frieden von Frankfurt musste Frankreich 5 Mio. Goldfranken an Reparationen zahlen und Elsaß-Lothringen abtreten.

Die drei Hegemonialkriege dienten alle zur Staatsgründung Deutschlands – hatten aber kurzfristig andere Ziele:

  • Im Deutsch-Dänischen Krieg ging es um die Frage der nationalen Zugehörigkeit Schleswig-Holsteins, welches am Ende des Krieges zwischen den Kriegsgewinnern Preußen und Österreich aufgeteilt wurde.
  • Der Deutsch-Deutsche Krieg war eine direkte Folge dieses ersten Krieges und wurde direkt zwischen Preußen und Österreich ausgetragen. Die Verwaltungsfrage Schleswig-Holsteins war zwar der Auslöser des Krieges – er sollte aber vor allem dazu dienen die Dualismus-Frage zu klären.
  • Zuletzt strebte Preußen den Krieg mit Frankreich an, um die deutsche Einigung zu vollenden.

In der Tabelle zum Deutsch-Französischen Krieg siehst du als Grund „Streit um spanische Thronkandidatur“ und die „Emser Depesche“. Diese Begriffe wollen wir dir noch kurz erklären. In Spanien gab es 1868 einen Putsch (=Umsturzversuch durch Teile des Militärs) gegen die damalige Königin Isabella II. Daraufhin wurde in ganz Europa nach einem geeigneten Nachfolger für den Thron gesucht.

Bismarck drängte Prinz Leopold aus dem Haus Hohenzollern zur Kandidatur. Damit wollte er das preußische Ansehen steigern. 1870 erfuhr auch Frankreich von diesem Plan, fühlte sich durch eine „Hohenzollern-Allianz“ eingekreist und drohte mit Krieg. Darauf zog Prinz Leopold seine Kandidatur zurück. Doch Frankreich erwartete auch eine Entschuldigung und ein Versprechen, dass so etwas nie wieder geschehen würde. Dies forderten sie von dem preußischen König Wilhelm, da er das Haupt der Hohenzollern war. Dieser wiederrum lehnte solch ein Versprechen ab.

Ein Mitarbeiter Bismarcks war bei den Gesprächen des französischen Botschafters mit König Wilhelm anwesend und berichtete Bismarck von den Diskussionen und dem Wunsch Wilhelms die Ergebnisse an die Presse weiterzuleiten. Die Gespräche fanden in Bad Ems statt und das Telegramm, das Bismarck erhielt, wird deshalb als Emscher Depesche (Depesche ist ein altes Wort für Telegramm) bezeichnet.

Bismarck, der einen Konflikt zwischen Frankreich und Deutschland anstrebte, leitete den Text an die Presse weiter – kürzte diesen aber so, dass Frankreich als besonders schroff und stur dargestellt wurde. Dadurch wurde der Konflikt zur Frage der Ehre. Frankreich wurde von Bismarck gedemütigt und reagierte wie erwartet empört und erklärte Deutschland kurze Zeit später den Krieg.

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