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Wandel der Außenpolitik

Bismarck und Wilhelm II strebten sehr unterschiedliche außenpolitische Ziele an. Bismarcks Strategien haben wir bereits aufgeführt. Schauen wir also, was sich unter Wilhelm II geändert hat.

Wilhelm II regierte seit 1888 und nahm die Außenpolitik selbst in die Hand. Bis zum Kriegsausbruch 1914 führte er das Deutsche Kaiserreich in mehrere Konflikte. Sein neuer Kurs sah Weltpolitik als Aufgabe, Weltmacht als Ziel und Flotte als Instrument. Er strebte ein Deutschland mit Weltmachtstatus an und wünschte sich für sein Land einen Platz an der Sonne (imperialistisches Streben). Aus Bismarcks Friedenspolitik wurde unter Wilhelm II aggressive außenpolitische Machtbestrebung. Wilhelm II änderte auch die von Bismarck betriebene Bündnispolitik. Er kündigte Koalitionen oder verlängerte sie nicht (z.B. den Rückversicherungsvertrag).

In Verbindung mit der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg gibt es noch ein weiteres Wort, das du dir merken solltest: Wettrüsten. Gegnerische Staaten rüsteten militärisch auf, um Macht zu demonstrieren und im Kriegsfall besser aufgestellt zu sein. Ein gutes Beispiel für das Wettrüsten und auch für Wilhelms Ziele und Strategien ist der Flottenbaukonflikt. Durch den Bau von Kriegsflotten wollte er Deutschland zur militärischen Großmacht aufsteigen lassen. Der Reichstag beeinflusste sogar die Opposition, zwei Flottengesetze zu legitimieren, um die notwendigen Kredite erhalten zu können. Natürlich sollte der Flottenbau auch die deutsche Wirtschaft ankurbeln – er war aber vor allem auch dazu gedacht, Deutschland zur Großmacht aufzubauen.

Großbritannien betrachtete diese Entwicklung mit großem Misstrauen und stand damit auf einer Seite mit Frankreich und Russland.

Wilhelm II widmete sich auch stärker dem Imperialismus. Während Bismarcks Haltung eher defensiv gewesen war, forcierte Wilhelm den Aufbau von Kolonien und eine imperialistische Expansion. Er wollte Weltmacht werden, um die Großmachtstellung in Europa nicht zu gefährden. So ging die Rolle als „saturierter“ Staat verloren. Seine Außenpolitik war eine der Ursachen für den I. Weltkrieg. Wie Bündnissysteme, aggressiver Nationalismus und Militarismus zum Ausbruch des I. Weltkrieges führten und welche Krisen es zuvor gab, wirst du noch erfahren.

Zusammenfassung politischer Handlungen von Wilhelm II:

  1. Rückversicherungsvertrag mit Russland wurde 1890 nicht verlängert: Russisch-französische Annäherung wurde dadurch möglich und 1894 wurde der russisch-französische Zweibund beschlossen (Frankreich wurde aus seiner isolierten Stellung erlöst)
  2. Imperialistisches Streben: "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen." Deutschland wird als unbequemer Konkurrent gesehen, der sich störend in die Spannungsfelder der älteren imperialistischen Mächte einmischt.
  3. Aufbau einer deutschen Schlachtflotte ab 1898: Flottenbau als nationales Prestige und Ausdruck seiner imperialistischen Außenpolitik. Dies führte zu einem Rüstungswettkampf und einem belastenden Verhältnis zu England. England sah dadurch das Mächtegleichgewicht in Europa gestört und näherte sich deswegen an Frankreich an.
  4. Engagement im vorderen Orient: Deutschland sieht das Osmanische Reich als sein Einflussgebiet. 1903 kommt es zum Bau der Bagdadbahn. Dieses Projekt stieß auf die Eigeninteressen der Großmächte und weckte den Argwohn vor neuer Konkurrenz.
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