Für das Abitur ist es wichtig die Komplexität des Nervensystems zu verstehen. Dabei kommt es fast immer auf Verschaltungen zwischen sehr vielen verschiedenen Nervenzellen an. Diese Aufgabe übernehmen sogenannte Interneurone. Da Interneurone so unterschiedliche Funktionen haben können möchten wir dir diese ganz konkret an einem Beispiel erklären. Dazu nutzen wir den Weg eines Reizes bis zur Reaktion am Beispiel eines Schmerzreizes. Diesen Weg musst du natürlich nicht auswendig lernen, jedoch hilft er dir, das zugrundeliegende Prinzip und die Wichtigkeit von Interneuronen zu verstehen:
Wie genau funktionieren die Interneurone bei dieser Reaktion?
Interneurone sind ein Überbegriff für zwischengeschaltete Neurone. Sie haben vielfältige Aufgaben, wie in diesem Fall eine Information von einer sensorischen Nervenfaser aufzunehmen und an eine oder mehrere motorische Nervenfasern weiterzugeben. Dabei gibt es erregende wie auch hemmende Interneurone, deren Funktion am oben genannten Beispiel sehr deutlich wird:
Werden Interneurone durch eine sensorische Nervenzelle überschwellig erregt, geben sie Transmitter an die nachfolgende Zelle ab. Bei unserem Beispiel werden durch erregende Interneurone motorische Nervenzellen der Beugemuskulatur des Armes erregt. Gleichzeitig werden auch hemmende Interneurone aktiv, die die motorischen Nervenzellen der Streckmuskulatur, welche beim Zurückziehen des Arms auf keinen Fall kontrahieren soll, hemmen. Dadurch ist das schnelle Zurückziehen des Arms sehr gut koordiniert.
In unserem Beispiel dienen die Interneurone somit zur Erregung der Beugemuskulatur bei gleichzeitiger Hemmung der Streckmuskulatur. So ist ein schneller Reflex unter Umgehung des Großhirns möglich. Diese Form der Hemmung wird auch als Vorwärtshemmung bezeichnet.