Bei einer Harninkontinenz (Blasenschwäche) kommt es unwillkürlich zum Harnverlust. Sie tritt auf, wenn die nervale Kontrolle über die Harnblase und deren Schließmuskeln gar nicht oder nur noch eingeschränkt funktioniert. Die Ursachen und Formen können vielfältig sein.

Eine der häufigsten Formen der Harninkontinenz ist die Stressinkontinenz (auch Belastungsinkontinenz). Bei dieser Form kommt die Blasenschwäche durch einen erhöhten intraperitonealen Druck zustande. Sie tritt bei Frauen häufiger als bei Männern auf. Gründe für eine Stressinkontinenz können eine Gebärmuttersenkung (z. B. Schwangerschaft) oder ein Östrogenmangel (z. B. Menopause) sein.

Eine weitere Form ist die Dranginkontinenz. Hierbei handelt es sich um eine Blasenspeicherstörung, bei der sich der Blasenmuskel bereits bei geringer Blasenfüllung zusammenzieht. Ein plötzlicher und unwillkürlicher Harndrang ist dann die Folge. Die Ursachen können vielfältig sein.

Häufig ist aber eine nervale Störung die Ursache. Wird durch eine Nervenstörung die Wandspannung der Blase nicht mehr korrekt gemessen, kann die Blasenentleerung ausbleiben und eine „Überlaufblase“ entstehen. In diesem Fall fließt der Harn zurück in den Harnleiter, was zu häufigen Harnwegsinfektionen führen kann.