Sicherlich hast du den Begriff des genetischen Fingerabdrucks schon einmal gehört. Hierbei handelt es sich um eine Technik der Molekularbiologie, welche es erlaubt, genetisches Material mit anderem genetischen Material auf Übereinstimmungen zu überprüfen. Ohne eine Vergleichsprobe sagt ein genetischer Fingerabdruck jedoch genauso wenig wie ein normaler Fingerabdruck über die genetischen Merkmale eines Menschen aus. Liegt jedoch eine Vergleichsprobe vor, so kann man eine sehr zuverlässige Aussage treffen, ob die beiden Proben verwandt sind oder sogar übereinstimmen.
Bei der Anfertigung eines genetischen Fingerabdrucks können prinzipiell verschiedene Methoden genutzt werden:
Einerseits kann sich zunutze gemacht werden, dass sich bei allen Menschen in dem nicht-codierenden Bereich der DNA bestimmte Basensequenzen (z.B. TTAGC TTAGC TTAGC) wiederholen. Diese werden als Tandem Repeats bezeichnet. Die Anzahl der Wiederholungen ist hierbei variabel und unterscheidet sich somit sehr stark zwischen Individuen. Dies wird bei dem Erstellen eines genetischen Fingerabdrucks genutzt, da die Anzahl der Wiederholungen die Länge des jeweiligen DNA-Abschnitts vorgibt. Die Länge hat wiederum einen Einfluss auf die "Laufstrecke" in der Gelelektrophorese und somit auch auf die entsprechenden Banden im Agarosegel.
Eine weitere Methode ist der Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus. Hierfür wird eine große Menge DNA benötigt. Zu dieser werden Restriktionsenzyme hinzugegeben, die die DNA an bestimmten Stellen schneiden. Da sich die Anzahl und die Lokalisation dieser Schnittstellen von Individuum zu Individuum unterscheiden kann, ergeben sich unterschiedlich viele und lange DNA-Abschnitte, die entsprechende Banden in der Gelelektrophorese bilden.
Diese Methoden können unter anderem verwendet werden, um eine Vaterschaft nachzuweisen oder einen Täter zu überführen.
Zur Veranschaulichung haben wir folgend ein Beispiel zur Anwendung des genetischen Fingerabdrucks erstellt. Das Kapitel "Exkurs: