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Hormonelle Kontrazeptiva

Die Grundidee der hormonellen Kontrazeption basiert darauf, über künstliche Geschlechtshormone einen Eisprung zu verhindern. Man bezeichnet sie daher auch als Ovulationshemmer. Häufig enthalten die jeweiligen Präparate künstliche Formen des Östrogens Östradiol (z. B. Ethinylestradiol) und Gestagen(synthetisiertes Progesteron), die in den Regelzyklus der Frau eingreifen. Die Kombination aus Östrogen und Gestagen wirkt dabei direkt auf das übergeordnete Regelsystem und verhindert die Ausschüttung von GnRH im Hypothalamus. Die Follikelreifung und besonders der LH-Peak bleiben aus und es kommt nicht zum Eisprung. Zusätzlich wirkt Gestagen auf den Schleim des Gebärmuttermundes und macht diesen für Spermien undurchlässiger. Im Falle eines Eisprungs wäre die Befruchtung zumindest erschwert.

Obwohl hormonelle Präparate, wie die „Anti-Baby-Pille“ oder kurz „Pille“, eine äußerst zuverlässige Empfängnisverhütung bieten, ist doch Vorsicht geboten. Da der Frau künstliche Hormone zugeführt werden, can sich auch erhebliche Nebenwirkungen einstellen (siehe auch den Beipackzettel der Pille). So klagen manche Frauen über Übelkeit, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Zwischenblutungen, Kopfschmerzen, Libidoverlust (nachlassende Lust auf Sex) oder Thrombosen (besonders Venenthrombosen). Auch kann eine Befruchtung noch bis zu einem Jahr nach Absetzen der Pille erschwert sein. Stellen sich solche Nebenwirkungen ein, ist ein Besuch beim Gynäkologen und ein Wechsel der Verhütungsmethode ratsam. Eine Übersicht über verschiedene hormonelle Kontrazeptiva ist im Folgenden zusammengestellt.
Die Anti-Baby-Pille

Die wohl bekannteste hormonelle Verhütungsmethode ist die Pille (auch oraler Ovulationshemmer genannt). Diese wurde bereits in den 1960er Jahren in den USA entwickelt und war gesellschaftlich und politisch zunächst wenig akzeptiert. Noch bis Ende der 1960er Jahre wurde sie in der Bundesrepublik Deutschland von sehr wenigen Ärzten verschrieben und dann auch nur gegen Menstruationsbeschwerden. Mittlerweile hat sich das „Image“ deutlich verbessert, wodurch rund 55 % aller Erwachsenen, die verhüten, die Pille nutzen. Doch welche Pillentypen gibt es? Im Angebot enthalten moderne Pillen eine Kombination von niedrigdosiertem Östrogen und Gestagen (Mikropille), sterben den Eisprung wie zuvor beschrieben verhindern. Außerdem gibt es noch die sogenannten Minipillen, die ausschließlich Gestagen enthalten.

Unter den Mikropillen gibt es außerdem zwei verschiedene Präparate-Arten: Ein- und Mehrphasenpräparate. Einphasenpräparate umfassen 21 Tabletten, die Hormone in derselben Menge enthalten. Hier ist die Reihenfolge der Tabletteneinnahme nicht relevant, solange jeden Tag eine genommen wird. Wichtig ist die 7-tägige Pillenpause nach 21 Tagen. In dieser Zeit fehlen die zugeführten Hormone und es kommt zur Regelblutung. Der Verhütungsschutz bleibt jedoch bestehen. Am achten Tag muss dann aber die Einnahme natürlich werden, sonst erlischt der Schutz. Eine Langzeiteinnahme ohne Pillenpause ist aber auch möglich. Dies erwägt der behandelnde Arzt z. B. bei medizinischen Indikationen, wie Menstruationsbeschwerden mit Krämpfen und verstärkten Blutungen. Dadurch, dass die Pillenpause entfällt und die Frau die Pille durchgängig einnimmt, entfällt die Regelblutung. Mittlerweile nehmen relativ viele Frauen die Pille ohne Pause ein, Mehrphasenpräparate enthalten Tabletten mit unterschiedlicher Hormonzusammensetzung und -menge. Mit diesen Präparaten versucht man dem natürlichen Zyklus nahezu zu kommen. Durch die definierten Tablettenzusammensetzungen ist die Einhaltung der genauen Bestellung erforderlich.

Minipillen enthalten nur niedrigdosiertes Gestagen, wie etwa Desogestrel oder Levenorgestrel. Dadurch entfallen die durch Östrogen hervorgerufenen Nebenwirkungen. Bei diesen Präparaten beruht der Verhütungsschutz mehr auf der lokalen Gestagen-Wirkung, also der Schleimpfropfbildung im Muttermund, als auf der hemmenden Wirkung auf den Hypothalamus und die Hypophyse. Es gibt aber auch Minipillen, die den Eisprung verhindern. Solche östrogenfreien Ovulationshemmer enthalten dann z. B. Desogestrel als Gestagenvariante. Wegen des fehlenden Östrogens dürfen Levonorgestrel enthaltende Minipillen sogar während der Stillzeit eingenommen werden.

Unabhängig davon, welchen Pillentyp man verwendet, can verschiedene Störfaktoren die Wirksamkeit der Pille vermindern. Solche Störfaktoren sind beispielsweise Erbrechen und Durchfall. Auch kann die Frau einfach das Einnehmen vergessen. Dies kann besonders nach der Pillenpause stattfinden. Außerdem können diverse Medikamente, wie Antiobiotika oder Antiepileptika, aber auch pflanzliche Mittel, wie Johanniskraut-Präparate, die Wirksamkeit der Pille (und auch der Minipille) vermindern.
Die Hormonspirale

Die Hormonspirale, auch intrauterines Implantat oder Intrauterinsystem (IUS), ist ein T-förmiges Kunststoffimplantat, das durch den Frauenarzt in die Gebärmutter eingelegt wird. Sie gibt kontinuierlich niedrigdosiertes Gestagen ab und setzt, wie die Minipille auch, auf die lokale Gestagen-Wirkung. Sie bewirkt, dass der Schleim der Gebärmutter dickflüssiger wird und so das Einwandern der Spermien verhindert. Dringt dennoch ein Spermium ein und kommt es zur Befruchtung, verhindert Gestagen die Nidation (Einnistung) in der Gebärmutter und somit die Schwangerschaft.

Anders als bei der Pille, kann die Hormoneinnahme nicht vergessen werden oder die Wirkung durch Erbrechen oder Durchfall nicht gemindert werden. Als Langzeitkontrazeptivum kann die Hormonspirale bis zu 5 Jahren in der Gebärmutter verbleiben, kann aber auch jederzeit entfernt werden (reversibel). Dennoch werden auch hier mögliche Kreuzwirkungen mit Antibiotika oder Johanniskraut diskutiert.

Gewisse Risiken gibt es aber auch bei der Hormonspirale. Neben den möglichen Nebenwirkungen der Hormonbehandlung (siehe oben), bedarf das Einsetzen der Spirale einer gewissen Technik und sollte stets durch den Frauenarzt erfolgen. Kleinere Verletzungen beim Einsetzen sind dennoch möglich, die im Nachgang mit Symptomen wie Fieber, Blutungen oder Unterleibsschmerzen auf eine Infektion hinweisen können.
Das Verhütungspflaster

Wer sich nicht den Risiken einer Hormonspirale aussetzen möchte, kann auch auf ein Verhütungspflaster zurückgreifen. Hierbei handelt sich um ein Hormonpflaster (Patch), das auf die Haut aufgeklebt wird und kontinuierlich künstliches Östrogen und Gestagen abgibt. Über die Haut gelangen die Hormone direkt ins Blut und verhindern ganz ähnlich wie die Mikropille eine mögliche Schwangerschaft (siehe oben). Da es sich bei dem Verhütungspflaster um ein Hormonpräparat handelt, müssen Anwendung und möglichen Risiken vorab in einem Arztgespräch besprochen werden.

Ein Verhütungspflaster wird einmal pro Woche fest auf die Haut geklebt und verbleibt dort für 7 Tage. Am achten Tag wird das Pflaster gewechselt. Nach 21 Tagen erfolgt eine einwöchige Pflasterpause (Pausenbeginn am 22. Tag). In dieser Zeit kommt es zur Regelblutung. Am 28. Tag beginnt der nächste Pflasterzyklus.

Um Hautreizungen und Rötungen zu vermeiden, sollte das Pflaster immer auf verschiedene Stellen aufkleben. Am besten eignen sich gesunde und trockene Hautstellen an der oberen Gesäßhälfte, Hüfte, Bauch, Oberarm oder freie Stellen am Rücken. Wichtig ist, dass die Kleidung an diesen Stellen nicht reibt. Der Vorteil gegenüber der Pille ist, dass die Hormonwirkung nicht durch Durchfall oder Erbrechen gemindert werden kann. Im Gegensatz zur Spirale kann es auch beim Anbringen nicht zu Verletzungen oder Infektionen kommen.

Die möglichen Nebenwirkungen der Hormone, wie sie oben beschrieben sind, können aber dennoch auftreten. Außerdem kann es zu Hautreizungen und Rötungen kommen. Bei Übergewicht kann die Zuverlässigkeit des Pflasters nachlassen, ebenso wenn man ein Pflaster länger als 7 Tage trägt. Außerdem lässt die Wirkung auch durch die Einnahme verschiedener Medikamente, wie Antiepileptika, Antibiotika oder Johanniskrautpräparaten nach.
Die Dreimonatsspritze
Wer etwaigen Anwendungsfehler entgegenwirken will oder andere Verhütungsmethoden nicht verträgt, kann auf die Dreimonatsspritze zurückgreifen. Hierbei wird durch den Frauenarzt alle drei Monate Gestagen in den großen Gesäßmuskel oder in den Oberarm injiziert. Auch hierbei wird die Wirkung nicht durch Erbrechen oder Durchfall beeinflusst. Andere Nebenwirkungen sind durch die Hormongabe dennoch möglich. Obwohl Anwendungsfehler sehr selten sind, sollte beachtet werden, dass die Wirkung nach 13 Wochen nachlässt und der Verhütungsschutz nicht mehr gegeben ist.
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