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Koronare Herzkrankheit (KHK)

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stellt jedes Jahr eine Statistik über die weltweit häufigsten Todesursachen auf. Dabei ergab die letzte Statistik, dass im Jahr 2019 Herzkrankheiten mit etwa 16 % die weltweit häufigste Todesursache war. Nimmt man noch die Blutgefäßkrankheiten (Bluthochdruck, Schlaganfall etc.) in die Statistik auf, dann machen die Herzkreislauferkrankungen sogar knapp ein Drittel aller Todesfälle aus. Dies ist nicht nur ein aktuelles Phänomen, sondern besteht schon seit über 20 Jahren. Anhand dieser Statistiken wird deutlich, welchen Stellenwert Herzerkrankungen in unserer modernen Welt einnehmen. Doch was genau sind Herzkrankheiten und was passiert, wenn das Herz krank ist? Um diese Fragen zu beantworten, sollen im Folgenden einige Erkrankungen exemplarisch beschrieben werden.

Unter dem Begriff der koronaren Herzkrankheit (KHK) werden alle Krankheitsbilder zusammengefasst, die mit einer Mangeldurchblutung (Ischämie) des Herzmuskels (Myokard) einhergehen. Zu diesen Erkrankungen zählt unter anderem der Herzinfarkt.

Die Ursache für eine KHK ist meist eine Verengung einer oder mehrerer Koronararterien, die z. B. durch ein ortsfestes Blutgerinnsel (Thrombose) im Rahmen einer „Gefäßverkalkung“ (Arteriosklerose) entsteht, seltener durch einen freien Thrombus (Embolie), durch Koronarspasmen (unkontrollierte Zuckungen der Koronararterien) oder Gefäßentzündungen (Endothelitis) ausgelöst werden kann. Die Verengung der Koronar­arterie(n) führt in der Folge zu einer Mangelversorgung des umliegenden Myokards mit Blut und somit auch mit Sauerstoff.

Die Risikofaktoren für eine KHK sind im Wesentlichen die gleichen Faktoren, die auch die jeweils zugrundeliegende Gefäßerkrankung auslösen. Zu den Risikofaktoren gehören: Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Übergewicht, ein zu hoher Cholesterinspiegel, Rauchen, Bewegungsmangel, Stress, ein hohes Lebensalter und erbliche Faktoren. Da Männer deutlich häufiger betroffen sind als Frauen, gilt auch das männliche Geschlecht als weiterer Risikofaktor. Daher gilt zur Vorbeugung, auf eine gesunde Ernährung zu achten und sich auch im Alter ausreichend zu bewegen. Rauchen sollte man ohnehin unterlassen.

Das Leitsymptom der koronaren Herzkrankheit ist die Angina pectoris. Die Betroffenen spüren ein starkes Engegefühl sowie Schmerzen in der Brust, als würde „ein Elefant auf der Brust stehen“. Der Schmerz kann auch in den linken Arm, Hals, Unterkiefer, Oberbauch oder Rücken ausstrahlen. Zusätzlich können bei der koronaren Herzkrankheit noch Kurzatmigkeit, Unruhe und Angst auftreten.

Die koronare Herzkrankheit kann in das akute Koronar­syndrom (ACS) und das chronische Koronarsyndrom (CCS) unterteilt werden:

Chronisches Koronarsyndrom (CCS)
Das chronisches Koronarsyndrom (CCS) zeichnet sich durch einen lang andauernden Verlauf mit langsam progredienter Symptomatik aus. Das Leitsymptom ist die stabile Angina pectoris. Bei dieser ist die Verengung der Koronararterien so weit fortgeschritten, dass bei einem Anstieg der Herzarbeit durch körperliche oder psychische Belastungen nicht mehr genug Sauerstoff zur Verfügung steht und dadurch Schmerzen auftreten. Die Beschwerden lassen in Ruhe nach. Das chronische Koronarsyndrom deutet bereits auf krankhafte Veränderungen der Koronargefäße hin und kann in ein akutes Koronarsyndrom übergehen. Daher ist eine Therapie des CCS essenziell.
Akutes Koronarsyndrom (ACS)
Das akute Koronarsyndrom (ACS) umfasst alle Formen der KHK, die unmittelbar lebensbedrohlich sind. Dazu zählen die instabile Angina pectoris sowie der akute Myokardinfarkt und der plötzliche Herztod. Bei einer instabilen Angina pectoris sind die Koronargefäße so stark verengt, dass die Beschwerden auch in Ruhe auftreten, länger als bei der stabilen Angina pectoris (< 10 min) bestehen und die Häufigkeit der Anfälle und Schmerzen zunimmt. Der akute Myokardinfarkt weist dieselben Symptome auf, jedoch ist die Versorgung mit Sauerstoff so stark eingeschränkt, dass es zusätzlich zum Untergang von Herzmuskelgewebe kommt. Dieser kann durch den Anstieg von Troponin T im Blut nachgewiesen werden. Der plötzliche Herztod kann im Rahmen eines Myokardinfarktes auftreten. Dabei kommt es durch den Untergang von Herzmuskelgewebe zu schwerwiegenden Rhythmusstörung, die schlussendlich zum plötzlichen Herztod führen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung sieht vor allem eine Weitung der Blutgefäße (Gefäßdilatation) vor, um die Blutversorgung des Herzens wiederherzustellen (Abbildung). Dies kann in leichteren Verläufen medikamentös über Nitrate geschehen, die Stickstoffmonoxid (NO) freisetzen, das gefäßweitend wirkt. Diese Therapie ist jedoch nur symptomatisch und verbessert die Grunderkrankung nicht. Sollte dies eine Arterio­sklerose sein, werden beispielsweise Statine zur Cholesterinsenkung verwendet. Ist die Koronararterie stark verengt, kann, in einem minimalinvasiven Eingriff, ein Herzkatheter bis zum Gefäßverschluss geschoben werden, der über einen kleinen Ballon das Blutgefäß aufdehnt (Ballondilatation). Damit das Gefäß sich nicht wieder zusammenzieht, wird zusätzlich ein Drahtgitter (Stent) aufgespannt, das das Blutgefäß offen hält. In besonders schweren Fällen, bei denen ein akuter Herzinfarkt droht und insbesondere dann, wenn mehrere Gefäße betroffen sind, kann auch eine Bypass-Operation erforderlich sein. Hierbei wird die verschlossene Koronararterie bzw. mehrere Arterien mit einem anderen Blutgefäß „überbrückt“.
(A) Nitropräparate führen zu einer Gefäßweitung. (B) Ein Ballonkatheter weitet das blockierte Gefäß und spannt es über einen Stent (Drahtgitter) auf. (C) Bei einer Bypass-Operation wird ein Blutgefäß eines anderen Körperteils (häufig eine Vene des Unterschenkels) an die Herzkranzarterien angeschlossen, um das blockierte Gefäß zu überbrücken.

Behandlungsmöglichkeiten bei KHK

(A) Nitropräparate führen zu einer Gefäßweitung. (B) Ein Ballonkatheter weitet das blockierte Gefäß und spannt es über einen Stent (Drahtgitter) auf. (C) Bei einer Bypass-Operation wird ein Blutgefäß eines anderen Körperteils (häufig eine Vene des Unterschenkels) an die Herzkranzarterien angeschlossen, um das blockierte Gefäß zu überbrücken.
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