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Krankhaft veränderter Blutdruck: Bluthochdruck

Der Blutdruck untersteht einer permanenten Kontrolle und wird ständig an die sich ändernden Situationen angepasst. Daher sind temporäre und größere Abweichungen (z. B. Sport) vom Idealblutdruck von 120/80 mmHg durchaus üblich. Ist der Blutdruck allerdings permanent zu hoch oder zu niedrig, können gesundheitliche Probleme und schwere Erkrankungen die Folge sein.

Ist der Blutdruck langfristig erhöht, also über 140/90 mmHg, spricht man von Bluthochdruck (Hypertonie), wobei besonders der Druck in den Arterien erhöht ist (arterielle Hypertonie). Zu Beginn merkt man noch wenige bis keine Folgen einer Hypertonie. Bleibt sie jedoch unbehandelt, kann sie über Jahre hinweg ein Risikofaktor für viele Herzkreislauferkrankungen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Arteriosklerose sein, aber auch Nierenschädigungen auslösen.

Häufigkeit

Die Hypertonie ist in vielen Industriestaaten sehr weit verbreitet und allein in Deutschland leidet jeder dritte Erwachsene an ärztlich attestierter Hypertonie. Die Häufigkeit nimmt allerdings mit zunehmendem Alter zu, da im Alter die Elastizität der Arterien abnimmt und die Gefäßweitung nachlässt. Daher leiden zwei Drittel der Deutschen über 65 Jahren an einer Hypertonie.

Ursachen und Formen

Die Ursachen, die eine Hypertonie bedingen, können recht vielseitig sein und so klassifiziert man die Hypertonie in eine primäre und in eine sekundäre Form. Bei der primären Hypertonie ist die Ursache nicht geklärt. Dies ist bei über 80 % der Patienten der Fall. Häufig geht man von genetischen Ursachen aus, die den Blutdruck dauerhaft erhöhen.

Bei ca. 5 – 15 % der Fälle spricht man von einer sekundären Hypertonie. Hierbei liegt bereits eine Grunderkrankung vor, die die Hypertonie bedingt. Häufig sind dies Erkrankungen der Niere (Nierenentzündung, diabetische Schäden etc.) oder Erkrankungen, die die Nierendurchblutung verringern (Verengung der Nierenarterien, fibromuskuläre Dysplasie etc.) und somit unter anderem zu einer verstärkten Aktivierung des RAAS führen. Auch Störungen des Hormonhaushaltes oder Tumore können eine Hypertonie auslösen. Neben diesen recht schweren Grunderkrankungen, kann auch ein schlechter Lebensstil (Übergewicht, Rauchen, Alkohol, Mangelbewegung etc.) und eine zu salzhaltige Ernährung den Blutdruck dauerhaft erhöhen. Letztere ist besonders ärgerlich, da man diese Risikofaktoren leicht vermeiden kann.

Symptome
Üblicherweise leben Betroffene bis zur Diagnose weitgehend symptomfrei und merken gar nicht, dass sie an einer Hypertonie leiden. Und genau das ist das Gefährliche! Während dieser Zeit schädigt der dauerhaft erhöhte Blutdruck die Arterien und das Herz und fördert Gefäßschäden (z. B. Arteriosklerose). Bei Bluthochdruckspitzen können die Betroffenen gelegentlich Kopfschmerzen, Ohrensausen oder Schwindel verspüren. Dies sind aber recht diffuse Symptome, die man im Alltag nicht unüblich findet. Dramatisch sind hingegen sogenannte hypertensive Entgleisungen bzw. hypertensive Krisen. Dies sind krisenhaft erhöhte arterielle Blutdruckwerte, die durch Panikattacken, großen Stress, akute Nierenschäden oder dem Vergessen der Medikamteneinnahme ausgelöst werden können. Gemäß der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (European Society of Cardiology) spricht man von einer hypertensiven Entgleisung, wenn Blutdrücke über 180/120 mmHg erreicht werden. Typische Symptome sind dabei Herzrasen, Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen und Taubheitsgefühle.
Diagnostik
Wegen der diffusen Symptomatik wird die Hypertonie meist zufällig während einer Routineuntersuchung diagnostiziert. Hierbei erfolgt zunächst eine kardiovaskuläre Anamnese, bei der der Arzt gezielt Fragen zu kardiovaskulären Risikofaktoren (Übergewicht, Rauchen, wenig Bewegung, schlechte Ernährung, …) und zur familiären Vorgeschichte stellt. Zudem misst der Arzt den akuten Blutdruck. Häufig sind Patienten etwas nervös, wenn sie vom Arzt untersucht werden und haben daher oft einen leicht erhöhten Blutdruck. Dieses, scherzhafterweise als „Weißkittel-Hypertonie“ bezeichnete, Phänomen kann durch eine 24-Stunden-Blutdruckmessung umgangen werden, bei der über ein tragbares Gerät der Blutdruck in regelmäßigen Abständen gemessen wird.
Therapie

Die Behandlung der Hypertonie richtet sich nach der jeweiligen Form. Bei einer sekundären Hypertonie ist es das Ziel, zunächst die zugrundeliegende Erkrankung (bspw. Nierenschädigungen) zu behandeln. Ebenso verhält es sich bei Hypertonien, die auf einem schlechten Lebensstil beruhen. Hierbei soll zunächst versucht werden, das Übergewicht zu reduzieren, sich ausreichend zu bewegen und vor allem auf salzhaltige Nahrung zu verzichten.

Ist die Hypertonie hingegen idiopathisch, gibt es also keinen erkennbaren Grund für den erhöhten Blutdruck, existieren verschiedene medikamentöse Varianten, um den Blutdruck wieder in den Griff zu kriegen:

Eine Variante ist der Einsatz von ACE-Hemmern, also Medikamenten, die das Angiotensin-Converting-Enzym hemmen. Diese Medikamentenklasse blockiert das RAAS und verhindert die Bildung von Angiotensin II und infolgedessen die Ausschüttung von Aldosteron. Neuere Studien haben zudem belegt, dass ein langfristig erhöhtes Angiotensin-II-Level nicht nur den Blutdruck erhöht, sondern auch negativ auf das Herz wirkt, indem er die Bildung von Fibrosen (Narbengewebe) und krankhafter Herzmuskelhypertrophie bedingen kann. Aus diesem Grund wirken ACE-Hemmer zusätzlich herzschützend. Eine ähnliche Wirkung wie ACE-Hemmer weisen AT1- Rezeptorantagonist auf. Diese binden, wie der Name vermuten lässt, an den AT1-Rezeptor und blockieren diesen. Dadurch kann Angiotensin II nicht mehr bzw. in geringerem Maße an den Rezeptor binden und die Wirkung ist vermindert.

Eine weitere Möglichkeit sind Diuretika, also Medikamente, die den Harndrang anregen. Die Konsequenz ist ein Volumenverlust und somit eine Senkung des Blutdrucks.

Kalziumkanalblocker können zusätzlich eingesetzt werden, um die Muskelkontraktion der Tunica media in den peripheren Widerstandsgefäßen zu verringern. Dadurch sinken der periphere Widerstand und in der Folge der Blutdruck.

Häufig werden alle drei Medikamente (ACE-Hemmer, Diuretika und Kalziumkanalblocker) als Kombinationstherapie angewendet, um eine Hypertonie zu behandeln. Hat die Hypertonie kardiale Ursprünge, kommt der Bluthochdruck also durch das Herz, können sogenannte Beta-Blocker eingesetzt werden. Wie der Name schon andeutet, blockieren solche Medikamente die Beta-Adrenorezeptoren an den Herzmuskelzellen. Diese sind werden normalerweise über Adrenalin und Noradrenalin aktiviert und vermitteln so Impulse vom Sympathikus zum Herzen.
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