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Romantik (~1795-1840)

Historischer Hintergrund

Die Romantik kann als Gegenbewegung zu einigen Phänomenen der damaligen Zeit gesehen werden. Politische Auslöser für die Entwicklung der romantischen Ideen waren unter anderem das Scheitern der französischen Revolution sowie die Restauration der absolutistischen Fürstenherrschaft. Hinzu kam die als zunehmende Bedrohung empfundene Industrialisierung. Damit einher ging die Reduzierung des Menschen auf seinen ökonomischen Nutzwert.

Philosophie und Umgang mit den Ideen vorhergehender Epochen

Gegenposition zur Rationalität der Aufklärung - Die Romantik stellt als Gegenbewegung der vernunftbetonten Aufklärung Sehnsüchte, Gefühle und Naturerleben wieder mehr in den Mittelpunkt. Das bisherige Ideal einer zu wahrer Humanität führenden Persönlichkeitsbildung durch die Vereinigung von Kunst und Wissenschaft, die den Bürger für einen Staat mit freiheitlicher Verfassung bereit machen soll, wird abgelehnt.

Flucht aus der gesellschaftlichen Wirklichkeit

Durch die Industrialisierung und deren Folgen tritt ein Gefühl von Machtlosigkeit ein. Dieses führt vermehrt zum Rückzug aus dem Alltag und zur Zuwendung zu Natur, Sehnsüchten und Fantasien.

Literaturtheorie

In der Literatur der Romantik ist vor allem die Lyrik vorherrschend. Das geringe Maß an rationaler Bewältigung führt zum Verschwimmen der Grenze zwischen Realem und Unwirklichem. Die Wirklichkeit wird durch Fantasie und die Abwendung von Verstand und Wissenschaft erweitert.

Themen/Motive der Romantik

Sehnsucht:

Im Gegensatz zur Rationalität der Aufklärung richtet sich die Sehnsucht meist nicht nach konkreten Gegenständen oder Zielen. Vielmehr ist es das Verlangen nach dem Unbekannten, Geheimnisvollen und Unendlichen.

Dieses Verlangen kann sich in verschiedenen Formen äußern:

  1. Fernweh: Zehrender Wunsch, in andere, unbekannte, diffus vorgestellte Räume aufzubrechen.
  2. Reisen und Unterwegssein als romantisches Lebenskonzept: Ergibt sich aus dem Fernweh. Suche nach Heimat und Geborgenheit. Geborgenheit kann im – von der romantischen Fantasie verklärten – Mittelalter gefunden werden.
    • Mittelalter: Geordnete, heile Welt; einheitliche christliche Religion. Gegenwelt zur durch geistige, politische und gesellschaftliche Kämpfe zerrissenen Welt der Romantiker (Frieden durch einheitliche Religion: Dichter der Romantik treten oft zum Katholizismus über).
    • Volksdichtung, Märchen, Volkslieder, mittelhochdeutsche Dichtung (Minne, Nibelungenlied): Folge aus der Hinwendung zum Mittelalter. Diese Hinwendung begünstigt das Entstehen der Germanistik als Wissenschaft. Volksdichtung steht bei den Romantikern für eine urwüchsige, unverbildete, unmittelbar dem Gefühl zugängige Kunst; somit Vorbild für Romantiker.
  3. Sehnsucht nach romantischer Liebe: Sehnsüchtiges Schmachten nach sowie Unerreichbarkeit der geliebten Person. Natur- und gesellschaftsbedingte Barrieren verhindern das Zusammensein → Liebe als bittersüßer Genuss.
  4. Todessehnsucht: Ergibt sich häufig aus der Liebessehnsucht.

Nacht:

In der Klassik und Aufklärung findet sich vermehrt die Lichtmetaphorik (= Erleuchtung des Geistes und der Welt; alle Dinge sind klar zu erkennen und zu unterscheiden). In der Romantik wird auch dieses Motiv umgekehrt, sodass eine Faszination an der Nacht entsteht. Diese Faszination kommt verschieden zum Ausdruck:

  • Feste Umrisse lösen sich auf
  • Erde und Himmel fließen ineinander über
  • Die Fantasie wird freigesetzt
  • Alles erscheint geheimnisvoll und wunderbar
  • Zeit der Träume, in denen die Bilder der Sehnsucht aufsteigen
  • Zeit der Albträume mit Schreckensbildern aus dem Unterbewusstsein

Die Gefühle gegenüber der Nacht schwanken zwischen schwärmerischer Verehrung und verstörendem Grauen.

Häufig verwendete Motive und Symbole:

  • Fenster-Motiv: Metapher für Grenze; Schwelle zwischen Binnenraum und freiem Raum; dem lyrischen Ich erschließt sich die räumliche Weite.
  • Schwellensituation: Grenzbereich zwischen eingeengter bürgerlicher Alltagswelt und unendlicher Ferne; Stehen am Fenster, Türen, Wände, Blick in die Ferne.
  • Posthorn: Chiffre der Wanderlust/Reiselust/des Fernwehs
  • Sommernacht: Zeit und Raum der Entgrenzung, Verlockung
  • Blaue Blume: Symbol für alles, wonach man sich in der romantischen Poesie sehnt, ohne es genau benennen zu können.
Ansprüche an die Literatur der Romantik

Die Wirklichkeit soll durch Poetisierung bzw. Romantisierung verzaubert werden: Die reale Welt (Alltagswirklichkeit) und poetische Welt sind nicht grundsätzlich voneinander getrennt, sondern können durch das „Zauberwort“ des Dichters vereint werden.

Das Ziel ist die Befreiung der Dinge von allem Rationalen, vom alltäglichen Gebrauch und Zweck. Dadurch kann sich die Poesie und Schönheit, die den Dingen innewohnt, entfalten.

Progressive Universalpoesie (Friedrich Schlegel): Aufhebung der Gattungstrennung von Epik, Lyrik und Drama sowie der Trennung der Künste. Es soll ein Gesamtkunstwerk entstehen, in dem alle Gattungen und alle Künste (Musik, bildende Kunst, Literatur) miteinander verbunden werden.

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