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Thermoregulation und Fieber

Fieber (Pyrexie) ist aber keineswegs nur eine bloße Begleiterscheinung bei Entzündungsreaktionen. Es erfüllt auch durchaus spezifische Rollen im Immunsystem.

Um nun aber zu verstehen, wie Fieber entsteht, muss man wissen, wie die Körpertemperatur reguliert wird (Thermoregulation). Als Führungsgröße fungiert hierbei das ZNS. Dieses erhält über afferente Thermorezeptoren (Fühler) in der Haut Information über die aktuelle Körpertemperatur. Auf Grundlage dieser Informationen bestimmt das ZNS dann den Sollwert, den es an das Thermoregulationszentrum im Hypothalamus leitet (Abbildung 1).

Das ZNS gibt den Sollwert vor, während der Fühler den aktuellen Ist-Wert rückmeldet. Durch den Regler findet ein Ist-Soll-Wert-Vergleich statt. Über verschiedene Stellgrößen wie Botenstoffe und Nervenimpulse werden die Stellglieder beeinflusst, sodass durch diese eine Anpassung der Regelgröße (Temperatur) möglich ist.

Abbildung 1: Regelkreis der Thermoregulation.

Das ZNS gibt den Sollwert vor, während der Fühler den aktuellen Ist-Wert rückmeldet. Durch den Regler findet ein Ist-Soll-Wert-Vergleich statt. Über verschiedene Stellgrößen wie Botenstoffe und Nervenimpulse werden die Stellglieder beeinflusst, sodass durch diese eine Anpassung der Regelgröße (Temperatur) möglich ist.

Ist der Ist-Wert (Körpertemperatur) zu niedrig, kann das Thermoregulationszentrum dann die Wärmeproduktion steigern, indem es die Stoffwechselleistung erhöht. Außerdem kann der Sympathikus aktiviert werden, der die Vasokonstriktion der peripheren Widerstandsgefäße einleitet und die Schweißproduktion hemmt. Bei besonders starkem Wärmeverlust kann auch Muskelzittern (Schüttelfrost) eingeleitet werden, um die Wärmeproduktion zu erhöhen.

Ist die Körpertemperatur hingegen zu hoch, kann das Thermoregulationszentrum den Wärmeverlust erhöhen, indem es die Schweißproduktion anregt, den Sympathikus hemmt und somit zu einer peripheren Vasodilatation führt. Es kommt dann zur Senkung der Körpertemperatur.

Was ist Fieber und wie entsteht es?

Unter Fieber versteht man die regulierte Erhöhung der Köpertemperatur als Reaktion auf bestimmte Reize oder Substanzen. Substanzen, die Fieber auslösen können, bezeichnet man als Pyrogene. Dabei unterscheidet man exogene und endogene Pyrogene. Exogene Pyrogene sind beispielsweise Bakterientoxine (z.B. Lipopolysaccharid-Endotoxine) oder bakterielle Stoffwechselprodukte. Endogene Pyrogene sind hingegen Zytokine wie Interleukine (z.B. IL-6) oder TNF. Beide Arten von Pyrogenen stimulieren die Cyclooxygenase und regen so die Bildung von Prostaglandin E2 (PGE2) an. PGE2 bewirkt im Thermoregulationszentrum eine Verschiebung des Körpertemperatur-Soll-Wertes.

Klingt die Entzündung wieder ab, sinkt auch die PGE2-Konzentration. Die Soll-Wert-Erhöhung im Thermoregulationszentrum nimmt ebenfalls ab, wodurch der Wärmeverlust eingeleitet wird. Man merkt dies z.B. bei einer (fast) überstandenen Erkältung, wenn man anfängt zu schwitzen (Abbildung 2).

Warum bekommen wir aber Fieber?

Interessanterweise unterstützt Fieber unser Immunsystem. Wärme beschleunigt praktisch alle Stoffwechselvorgänge im Körper und somit auch die Antikörperproduktion, wodurch Erreger schneller bekämpft werden können. Außerdem mögen Erreger keine Wärme. Sie wachsen langsamer bei Fieber.

Daher sollte man nicht direkt zum Fiebersenker greifen, wenn man erkältet ist. Temperaturen jenseits der 40°C sind aber zu hoch und sollten behandelt werden. Bei diesen Temperaturen können viele Enzymfunktionen eingeschränkt sein und es kann zur Bildung von Blutgerinnseln kommen, da bei hohen Temperaturen die Proteine im Körper denaturieren können. Behandlungen umfassen dabei neben nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Wadenwickel oder Eisbeutel, auch Medikamente wie Fiebersenker (Antipyretika) und Entzündungshemmer, wie Paracetamol und Cyclooxygenase-Hemmer.

Zu Beginn der Erkrankung kommt es zur Erhöhung des Soll-Wertes und einem entsprechenden Anstieg der Körpertemperatur. Häufige Symptome sind dabei ein Kältegefühl, Schüttelfrost und eine Abnahme der Hautdurchblutung. Gegen Ende der Erkrankung nimmt der Soll- und Ist-Wert wieder ab. Ein Wärmegefühl, Schwitzen und eine gesteigerte Hautdurchblutung können auftreten.

Abbildung 2: Fieber und Körpertemperaturentwicklung.

Zu Beginn der Erkrankung kommt es zur Erhöhung des Soll-Wertes und einem entsprechenden Anstieg der Körpertemperatur. Häufige Symptome sind dabei ein Kältegefühl, Schüttelfrost und eine Abnahme der Hautdurchblutung. Gegen Ende der Erkrankung nimmt der Soll- und Ist-Wert wieder ab. Ein Wärmegefühl, Schwitzen und eine gesteigerte Hautdurchblutung können auftreten.
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