Motive des Dopings
Es gibt sehr viele Gründe und Motive zu dopen. Diese können sehr verschieden und vielseitig sein. Grob können die Gründe und Motive in zwei Gruppen unterteilen:
- Interne Gründe: Diese Gruppe umfasst alle Gründe, die von dem Sportler selbst ausgehen.
- Externe Gründe: Diese Gruppe umfasst alle Faktoren, die von außen auf einen Sportler wirken und dessen Entscheidung zu Dopingmitteln zu greifen, beeinflussen können.
Meistens ist es nicht ein einzelner Grund oder ein einzelnes Motiv, sondern ein ganzer Pool von Gründen, die den Sportler dazu bewegen, verbotenen Substanzen zu konsumieren. Einige mögliche Gründe werden im folgenden Absatz aufgeführt.
Interne Gründe
- Ermöglicht Nachteile durch Verletzungen, Alter oder genetische Dispositionen auszugleichen oder zu kompensieren.
- Doping als Nachteilsausgleich, da alle Athleten glauben, dass die anderen erfolgreichen Athleten auch dopen.
- Der Sportler will seine fehlende Bereitschaft zur Anstrengung und Hingabe durch Doping ausgleichen.
- Der Sportler will durch Doping sein Selbstbewusstsein steigern.
- Durch Doping versucht der Sportler Stress abzubauen.
- Die Angst im Wettkampf nicht bestehen zu können, treibt den Sportler dazu zu dopen.
Externe Gründe für Doping
- Druck durch Medien: Die Medien berichten meist nur von den erfolgreichsten Sportlern und Sportlerinnen. Umso größer die Medienpräsenz eines Sportlers ist, umso größer sind die Chancen bei Sponsoren.
- Druck durch Trainer: Ein Trainer ist für viele Sportler eine Bezugsperson. Die Erfolge der Sportler sind auch Prestige für den Trainer. Übt ein Trainer auf seinen Sportler Druck aus und drängt diesen zu dopen, so kann die Hemmschwelle des Sportlers sinken.
- Druck durch Sponsoren: Sponsoren sind eine entscheidende Einnahmequelle für den Sportler. Schneidet der Sportler schlechter in den Wettkämpfen ab, läuft er Gefahr seinen Sponsor zu verlieren.
- Druck durch das Publikum: Das Publikum hat hohe Erwartungen an den Sportler und wünscht sich, dass diese Erwartungen erfüllt werden. Kann der Sportler dieser Anforderung psychisch oder physisch nicht standhalten, so können verbotene Dopingmittel ein Weg sein, um die Erwartungen in Zukunft zu erfüllen.
- Druck durch ehrgeizige Eltern und Verwandte: Besonders in jungen Jahren ist der Einfluss von Eltern auf ihr Kind sehr groß. Dieser Einfluss bzw. Druck kann den jungen Sportler zum Dopen bewegen.
- Druck durch Verbände: Auch die Verbände üben einen gewissen Druck auf ihre Sportler aus. Zwar ist es nicht im Interesse eines Verbands, dass dessen Sportler dopen, jedoch nimmt ein Verband nur die besten Sportler mit auf internationale Wettkämpfe. Zu den Besten zu gehören, ist für viele Athleten Grund genug in die Trickkiste zu greifen.
- Druck durch andere Sportler: Andere Sportler, die bereits Dopingmittel konsumieren, haben vor allem bei jungen Sportlern gute Überzeugungschancen. Außerdem kann der Platzierungsdruck einen Sportler zu Taten treiben, die normalerweise nicht auf dessen Vorstellung von Sport zutreffen.
Die Motivationen des Dopens innerhalb verschiedener Leistungsklassen
Die Motivationen im Breiten- und Freizeitsport unterscheiden sich noch von den Motivationen im Leistungssport. Im Breiten- und Freizeitsport steht der Leistungsgedanke nicht immer im Mittelpunkt, sondern eher:
- Ein hohes Ansehen unter Freunden und Teamkollegen
- Das Erreichen eines bestimmten Ideals. Besonders vor dem Hintergrund des momentanen Fitnesstrends, steht das Erreichen eines sog. „Traumbodys“ immer mehr im Vordergrund.
- Eine überdurchschnittliche Leistung. Durch gute Leistungen und ein verbessertes Aussehen versuchen einige dem anderen Geschlecht zu imponieren
- Mehr Selbstbewusstsein durch bessere Leistung
Folgen von Doping
Das Verwenden von illegalen Substanzen hat neben den gesundheitlichen Risiken natürlich noch andere Folgen für den Sportler.
Dieser kann durch den Nachweis von verbotenen Substanzen für die nächsten Wettkämpfe, bei schweren Verstößen sogar die nächsten Jahre oder sogar lebenslang disqualifiziert werden. Außerdem können dem Sportler bereits erworbene Siege aberkannt werden.
Aufgrund dieser Folgen verlieren viele positiv getestete Sportler oft ihre Sponsorenverträge sowie andere Einnahmemöglichkeiten und müssen somit finanzielle Einbußen hinnehmen.