Analysatoren sind für die Wahrnehmungsprozesse zuständig. Es sind Funktionseinheiten von Sinnessystemen bzw. -organen, die verschiedene Informationen aus der Umwelt und dem Körperinneren als Afferenzen zur Verrechnung an das ZNS weiterleiten. Im Zusammenhang mit Bewegung spielen fünf Analysatoren eine wichtige Rolle:
Der Rezeptor des optischen Analysators ist das Auge. Es hat eine zentrale Aufgabe bei der Wahrnehmung der Umwelt, des Sportfeldes, der Mit- und Gegenspieler und der eigenen Position im Umfeld. Die visuelle Wahrnehmung hat außerdem bei der Bewegungskontrolle eine sehr große Bedeutung, da oft nur so die Richtung und Stärke einer Bewegung bestimmt werden kann. Beispielsweise kann ein zielsicherer Pass bei einer Ballsportart nur dann erfolgen, wenn die exakte Richtung und Entfernung des gewünschten Passes bekannt ist. Auch werden Gegenspieler oder andere Hindernisse hauptsächlich visuell erkannt. Der optische Analysator ist vor allem bei dem Erlernen einer Bewegung (in der Grobphase) entscheidend.
Der Rezeptor des akustischen Analysators ist das Ohr. Über dieses können akustische Reize, die etwas mit dem Bewegungsvollzug zu tun haben, wahrgenommen werden. Dies können Geräusche einer Bewegung oder auch der Sportart selbst sein, wie der Startschuss beim Sprint. Sehr wichtig sind jedoch auch verbale Anweisungen von außerhalb oder von anderen Mitspielern. So ist es essenziell für viele Teamsportarten, Spielzüge akustisch anzusagen und auch andere Spielanweisungen vom Trainer zu erhalten. Auch der akustische Analysator spielt eine große Rolle beim Erlernen von neuen Bewegungen, da Verbesserungsvorschläge und Bewegungskorrekturen anfangs fast immer verbal kommuniziert werden.
Die Rezeptoren des taktilen Analysators liegen in der Haut. Über sie werden Oberflächenstrukturen und Formen von Gegenständen wahrgenommen. Diese Wahrnehmung ist sehr wichtig, um einen Spielball sicher zu kontrollieren oder einen Schläger mit gutem Griff führen zu können.
Der kinästhetische Analysator hat mehrere Rezeptoren in den Muskelspindeln, Sehnen und Gelenken. Diese dienen der Wahrnehmung der Muskellänge, -spannung und Gelenkstellung. Außerdem geben Sie Informationen über die genaue Position der Extremitäten zueinander.
Die Muskelspindeln in der Muskulatur messen eine Längenänderung, während in den Sehnen die Spannung der Sehne und somit des Muskels gemessen wird. Außerdem gibt es weitere Rezeptoren in der Gelenkkapsel, die so die genaue Gelenkstellung ermitteln. Diese Informationen sind so präzise, dass sie vor allem der Feinabstimmung einer Bewegung dienen. Außerdem entsteht nur so das Bewusstsein über die Haltung aller Körperteile, ohne andere Analysatoren zu Hilfe nehmen zu müssen.
Der wichtigste Rezeptor des statico-dynamischen Analysators ist das Gleichgewichtsorgan im Innenohr. Es kann exakt die Lage und Beschleunigung des Kopfes in allen drei Raumachsen messen, um die Lage des Kopfes im Raum festzustellen. Im Zusammenhang mit den kinästhetischen Analysatoren der Nackenmuskulatur kann so sogar die Lage des gesamten Körpers im Raum definiert werden. Wichtig ist das bei Sportarten wie dem Turnen, bei dem sich die Körperlage stark und schnell verändern kann. So ist es beispielsweise bei einem Salto absolut essentiell, dass der Landevorgang durch Wahrnehmung der Körperlage zum richtigen Zeitpunkt eingeleitet wird. Generell ist dieser Analysator für das Halten des Gleichgewichts unabdingbar.