Eine Bewegungshandlung ist im Sport ein bewusster und zielgerichteter Prozess. Bevor diese Bewegungshandlung jedoch sichtbar ausgeführt wird, laufen verschiedene Prozesse auf der emotionalen und kognitiven Ebene ab. Zudem erfolgt eine ständige Antizipation des Handlungsergebnisses sowie situationsadäquate Kontroll- und Regulationsprozesse.
Eine Bewegungshandlung lässt sich in mehrere miteinander verbundene Abschnitte gliedern:
Zu Beginn wirken die Motive, Interessen und Bedürfnisse als handlungsauslösende Faktoren. Diese Faktoren bestimmen den Grad der Motiviertheit, Konzentration und Aufmerksamkeit des Sportlers und bilden die Grundlage für Prozesse der folgenden Ebenen.
Nachdem der Sportler den Entschluss zum Ausführen einer Bewegung gefasst hat, beginnt die kognitive Planung. Dabei spielen gespeichertes Wissen und Erfahrungen eine wichtige Rolle. Es wird ein Handlungsplan mit möglichen Alternativen erstellt. Der Sportler erlernt dabei Handlungspläne zu entwickeln und zu bewerten. So erhöht sich seine Fähigkeit, zukünftig neue Handlungspläne in noch kürzerer Zeit entwerfen zu können.
Unter den verschiedenen Handlungsplänen wird vom Sportler der günstigste ausgewählt. Je erfahrener der Sportler ist, umso schneller und besser kann er sich entscheiden. Die Phase endet mit dem Entschluss zur Ausführung oder zu Unterlassung einer Handlung.
Die Bewegung wird anschließend unbewusst (bei schnellen Bewegungen) oder bewusst (bei langsamen Bewegungen) ausgeführt. Dabei findet eine ständige Informationsaufnahme und -verarbeitung statt. Erfahrene Sportler haben die Möglichkeit im Bewegungsablauf den Handlungsplan anzupassen, während Anfänger störanfälliger und instabiler in ihrer Ausführung sind. Rückwirkungen auf den Antriebsteil können hemmend oder aktivierend sein. Um diese Fähigkeit zu schulen sollte im Training die Ausführung zunächst langsam geübt werden, sodass der Handlungsplan zunächst bewusst gesteuert wird.
Ergebnis → Rückmeldung über Erfolg/Misserfolg:
Nach der Ausführung kann die Handlung analysiert werden. Dabei erfolgt eine kognitive sowie emotionale Bewertung. Die gespeicherten Informationen liefern wichtige Hinweise, um bei zukünftigen Bewegungen noch erfolgreicher agieren zu können. Die Beurteilung ist für einen erfolgreichen Lernprozess unerlässlich und kann durch den Trainer unterstützt werden.