Für jede analytische Arbeit ist es wichtig, den zu analysierenden Text in den Kontext einzuordnen, um ihn in all seinen Facetten erfassen zu können. Es ist außerdem gut zu wissen, dass die Epochen nicht von einem auf den anderen Tag wechseln, sondern sich vielmehr in einem schleichenden Prozess gegenseitig ablösen. Daher ist es meistens so, dass sich Epochen überschneiden, sodass eine genaue zeitliche Einordnung schwierig sein kann! Daher sollten die im folgenden angegebenen Daten nur als Richtwert dienen.
Oft handelt es sich bei Epochen auch um „Gegenreaktionen“ auf die Entwicklungen und Schwerpunkte der vorhergehenden oder parallel verlaufenden Epoche. Epochen werden immer erst posthum benannt und eingegrenzt, deshalb ordnen sich Autoren nicht selbst einer Epoche zu, sondern beschreiben höchstens typische Merkmale einer Epoche bzw. setzen diese in ihren Texten um. Außerdem sind Epochenmerkmale natürlich idealtypisch, d.h. es gibt durchaus Texte, die Abweichungen von den gelernten Merkmalen aufweisen – besonders bei Texten, die am Anfang und am Ende einer Epoche entstanden sind.