Sprache und ihre Wirkung in Medien
Auch dieser Punkt ist im Kerncurriculum etwas ungenau formuliert. Als Beispiele für Sprache und ihre Wirkung werden Syntax, Semantik und Pragmatik genannt und diese drei Begriffe möchten wir dir hier erklären, damit du sie bei Bedarf je nach Kontext anwenden kannst.
Syntax
In der Grammatik bedeutet der Begriff “Syntax” das Zusammenfügen von Wörtern bzw. Wortgruppen zu einem Satz und kann auch als „Satzstruktur“ bezeichnet werden. Die Syntax liefert Regeln, nach denen Sätze gebildet werden. Ohne diese Regeln würden Wörter beliebig aneinandergereiht werden und der Sinn somit verloren gehen. Aus dem Satz „Ich freue mich auf das Wochenende“ kann man durch eine Umstellung „Auf das Wochenende freue ich mich“ machen und der Sinn bleibt derselbe. Wenn man allerdings „Das ich freue Wochenende mich auf“ daraus macht, hört es sich nicht nach korrektem Deutsch an. Übrigens wendest du diese Regeln täglich unbewusst an, da du sie in deinem Unterbewusstsein gespeichert hast. Die Syntax ist aber auch in Medien ein wichtiges Stilmittel. Ein Beispiel ist Yoda aus Star Wars, dessen Satzbau mit Sätzen wie „Viel zu lernen du noch hast“ in die Filmgeschichte eingegangen ist. Somit kann auch ein Brechen dieser Regeln eine gewisse Wirkung entfalten.
Semantik
Die Semantik ist die Lehre der Bedeutung sprachlicher Zeichen. Was genau soll das nun heißen?
Man betrachtet Wörter, Wortgruppen und Sätze im Hinblick auf
einzelne sprachliche Ausdrücke und
die Bedeutung des gesamten Satzes. Mithilfe der Semantik kann man beispielsweise Unterschiede in der literarischen und der Alltagssprache rausarbeiten, da die Formulierungen und Ausdrücke zwischen gesprochener und geschriebener Sprache mitunter erhebliche Unterschiede zeigen. Wenn du sprichst, kannst du mit Tonfall und Gestik die Interpretation des Gesagten steuern. Bei geschriebenen Texten gibt es stattdessen andere Möglichkeiten, um mit feinen Formulierungsunterschieden zwischen den Zeilen einen tieferen Sinn zu verstecken. Alle Sätze tragen im Sinne der Semantik
zwei Ebenen: Die eine Ebene wird von den Wörtern, wie sie gesprochen und ausgelegt werden, gebildet, die zweite Ebene wiederum von der grammatischen Struktur der Wörter bzw. Satzteile. Man beschäftigt sich mit der Bedeutung und Verwendungsweise von Wörtern, betrachtet die Grammatik und die daraus resultierende Deutung und liefert eine Interpretation des ganzen Satzes.
Pragmatik
Unter der Pragmatik versteht man die kontextabhängige Bedeutung von Wörtern, die über die wörtliche Deutung hinausgeht. Ein Beispiel für Pragmatik ist die Ironie, denn der Satz „Das ist ja eine schöne Bescherung“ meint wörtlich ein positives Lob. Da er aber ironisch aufgefasst wird, bedeutet er das Gegenteil und ist demnach eine negative und eher abfällige Äußerung. Wenn man lediglich die wörtliche Bedeutung betrachtet, bleibt der eigentliche Sinn versteckt und man muss den Kontext, in dem der Satz gesagt wird, plus Tonfall, Mimik und Gestik mit einbeziehen, um den Satz richtig zu verstehen.