Auch hier möchten wir dir die im Kerncurriculum als Beispiel angeführten Medienformate kurz erklären, damit du für den Unterricht bzw. das Abitur das nötige Hintergrundwissen hast. Bei den Medienformaten soll reflektiert werden, wie jeweils die Realität konstruiert wird und auf diese Weise den Zuschauer beeinflusst.
Internetforen können den Austausch und die Diskussion über verschiedenste Themen im Internet fördern. Dabei können die Nutzer ihre Meinungen und Gedanken mitteilen, auf andere Beiträge reagieren und sie kommentieren sowie Kritik und Erfahrungen veröffentlichen.
Internetforen haben meistens ein übergeordnetes Thema und Stichpunkte, in denen sich die Diskussionsbeiträge einordnen. Es gibt sowohl kommerzielle als auch nicht kommerzielle Foren und Zwischenformen wie beispielsweise Support-Foren von großen Herstellern. Meistens ist die Kommunikation asynchron, was bedeutet, dass ein Beitrag nicht sofort, sondern mit zeitlichem Abstand kommentiert wird.
Dieses Medienformat hat den Vorteil inne, dass die Nutzer direkt mitbestimmen können, welche Themen diskutiert werden und wie der Schwerpunkt gewählt wird. Dadurch können auch Randthemen, die nur eine kleine Gruppe von Menschen interessiert, diskutiert werden.
Die Gefahr, die diese Art von Medien birgt, liegt darin, dass innerhalb des Forums eine Realität konstruiert werden kann, die zwar der Meinung oder Ansicht der Beteiligten entspricht, jedoch nicht auf nachweisbaren Fakten bzw. Tatsachen beruht. Ein Beispiel für eine gefährliche Beeinflussung einer Realität stellt die Radikalisierung von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen durch Internetforen dar. In diesen Foren werden Ideologien und Verschwörungstheorien immer wieder aufgegriffen und mit Falschmeldungen oder aus dem Kontext gerissenen Strategien untermauert. Auf diese Art und Weise wird die Wahrnehmung des Nutzers immer weiter beeinflusst und geprägt. Dies kann so weit gehen, dass die beeinflussten Nutzer beginnen andere Menschen zu radikalisieren oder Handlungen auszuführen, die darauf abzielen andere, nicht in das Weltbild passenden Menschen zu schaden. Die Anschläge von Christchurch, El Paso oder Halle sind Beispiele für die Gefahren der Radikalisierung in Internetforen.
Social Media ist vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, aber auch bei den anderen Altersgruppen ein sehr präsentes Medium. Um die Reichweite sowie die Bedeutung von Social Media darzustellen, haben wir ein paar Kennzahlen für euch herausgesucht:
Chancen | Risiken |
Erleichterung der Informationsbeschaffung aufgrund der Verfügbarkeit und Fülle an Informationsquellen | Diskriminierung, Mobbing und das Darstellen schädlicher Rollenbilder/Vorbilder |
Vielfältiger und leichterer Zugang zum Meinungsaustausch und damit auch zur Meinungsbildung | Manipulation durch Filterblasen und Fake News und somit Einschränkung der Meinungsbildung |
Förderung von Demokratie, gesellschaftliche Teilhabe und Aufklärung | Negative Auswirkungen auf gesellschaftliche Strukturen |
Zugang zu fremden Welten und damit Erfahrungsgewinn | Idealisierte Formen der Selbstdarstellung und damit Gefahren für Selbstbild und Selbstwahrnehmung |
Erleichterte Kommunikation | Gesundheitliche Risiken durch das Auftreten von suchtähnlichem Verhalten und die negative Verzerrung der Selbstwahrnehmung |