Kramer sieht in Mias Stellungnahme das Potenzial, dem Volk dadurch eine Art Vertrauensfrage stellen zu können, die das System bestärken könnte. Dies verunsichert Mia.
Nachdem Kramer gegangen ist, verlässt auch die ideale Geliebte Mia, da sie ihr Ziel, Mia von Moritz' Unschuld zu überzeugen, nun endgültig erreicht hat, wobei die ideale Geliebte beteuert, dass ihr der Weggang schwerfalle, da sie sich Sorgen mache, dass Mia als Märtyrerin enden könnte.
Die Katastrophe, auf die Mias Weg hinausläuft, wird mit diesem Pamphlet und Kramers Reaktion schon angedeutet. Auch sprachlich wird dies deutlich, da Kramer in der Vergangenheitsform von Mias Wohnung spricht.
Mia wird von Methodenschützern – unter Protest von Driss – gewaltsam betäubt und festgenommen.
In ihrer Isolationshaft wird Mia von Anwalt Rosentreter besucht, der sie über die enorme Unterstützung aus dem Volk, das zu Zehntausenden für ihre Freilassung protestiert, unterrichtet. Gleichzeitig macht er aber deutlich, dass er nicht gegen ihre Inhaftierung vorgehen kann, weil sie wegen Suizidgefahr eingesperrt sei und es keine Anklage gebe. Dennoch werde er versuchen, sich mit Bedacht für ihre Freilassung einzusetzen. Als Rosentreter ihr berichtet, dass Kramer derzeit angeschlagen sei, bald aber im Fernsehen auftreten werde, deutet Mia dies als Zeichen von Schwäche, während Rosentreter ihn für noch gefährlicher als zuvor hält. Er rät Mia, ein Gespräch mit diesem abzulehnen, sie aber sieht sich als eine Art Freiheitsstatur für alle Außenseiter und will nicht nachgeben. Sie habe keine Angst davor, in Haft bleiben zu müssen, Rosentreter verspricht ihr aber dennoch, sie herauszuholen.
Kramer hält in einer Fernsehsendung eine Rede, in welcher er die METHODE verteidigt und gleichzeitig ankündigt, offensiv gegen die „infektiösen Gedanken“ der Methodenfeinde vorgehen zu wollen.
Die Abwesenheit Würmers steht hier für die Entmachtung der Medien, die dazu beigetragen haben, dass der Skandal um Moritz Holl veröffentlicht wurde. Indem Kramer nun allein in der Sendung „Was Alle Denken“ auftritt, wird die Machtübernahme durch das Regime gezeigt.
Die Sprachwahl in diesem Kapitel erinnert wieder sehr an die Propaganda der Nazis gegen die Juden. Ziel ist wieder die Gleichschaltung und das Erschaffen einer Bedrohungssituation, in der die Menschen ein gemeinsames Feindbild suchen: Mia Holl und die Methodenfeinde.
Kramer versucht bei einem Besuch im Gefängnis, Mia ein Geständnis bezüglich terroristischer Machenschaften von ihr und Moritz mit der R.A.K zu entlocken und es auf einem versteckten Aufnahmegerät festzuhalten, indem er gezielte Fragen stellt.
Schließlich drängt er Mia noch dazu, einen Text zu unterschreiben, in dem sie gesteht, zusammen mit der Widerstandsgruppe der „Schnecken“ den Mord an Sibylle Meiler und Moritz' Selbstmord – den Mia durch das Einschmuggeln der Angelschnur erst möglich gemacht hat – inszeniert zu haben, um durch den folgenden Justizirrtum das System zu stürzen. Dabei sei Würmer der Kontaktmann mit dem Namen „Niemand“.
Als Mia sich weigert, das Geständnis zu unterschreiben, deutet Kramer an, dass der Mord an Sibylle Meilen vom Methodenschutz eingefädelt worden sei, um Moritz verurteilen zu können, während er gleichzeitig Mias leergegessene Essenstuben sorgfältig einpackt. Mias Wut und ihre Provokation, dass die Demonstrierenden über die Macht des Staates triumphieren werden, veranlasst Kramer dazu, zu beteuern, dass die METHODE sehr vielen Menschen ein gutes Leben ermögliche, wobei Mia klarstellt, dass dies nicht den Tod Unschuldiger rechtfertige. Wie zuvor schon die ideale Geliebte stellt auch Kramer fest, dass sich Mia für eine Seite entschieden habe, die ihr sehr großen Schaden zufügen werde. Auch kündigt er ihr an, ihre Unterschrift unter dem Geständnis hartnäckig einfordern zu wollen.
In diesem Kapitel wird der diktatorische und verfassungswidrige Charakter der METHODE weiter verschärft: Mia wird in Einzelhaft gehalten, sie hat bis zum Eintreffen Kramers weder eine Sitzgelegenheit noch Nahrung erhalten und auch sonst ist die Zelle so angelegt, dass sie die Foltermethode der Reizarmut einsetzt. Zusätzlich werden ihre Gespräche mit ihrem Anwalt abgehört. Die Entscheidung Kramers, ihr eine Sitzgelegenheit und etwas zu Essen zukommen zu lassen, dient dazu, Mias Vertrauen zu gewinnen – ebenfalls eine typische Methode in der Folter –, wobei Mia darauf nicht hereinfällt. Auch die Aufzeichnung der Fragen und Mias Antworten ist natürlich verfassungswidrig, da sie nichts von dieser Aufnahme wusste.