Die Juristin und Schriftstellerin Juli Zeh wuchs als Tochter eines Juristen und einer Übersetzerin in Bonn auf. Ihr Studium der Rechtswissenschaften zog sie dann im Jahr 1993 zunächst nach Passau, bevor sie drei Jahre später nach Leipzig umsiedelte, um dort Literatur zu studieren. Hier führte sie auch ihr Rechtswissenschaftsstudium weiter und spezialisierte sich im Zuge ihres anschließenden Magisters auf europäisches Recht. Nebenbei verfasste und veröffentlichte sie dann bereits erste Kurzgeschichten und Essays, bis sie sich unter anderem mit Romanen und Sachbüchern ebenfalls als Schriftstellerin etablieren konnte.
Im Jahr 2009 erschien „Corpus Delicti“, eines ihrer bekanntesten Werke. Darin spiegeln sich auch ihre Prägung durch die Terroranschläge vom 11. September 2001 und ihr politischer Aktivismus wider, vor allem in Bezug auf die kontroverse Praktik der Überwachung von Bürgern durch den Staat. Vier Jahre später – also im Jahr 2013 – stellt sie diese Haltung auch in der politisch-gesellschaftlichen Realität zur Schau, als sie durch eine Petition und Proteste eine deutliche Reaktion der Bundesregierung nach der Spionageaffäre der NSA („National Security Agency“ = Geheimdienst der USA) in Deutschland fordert.