Ein wichtiger Grundsatz in der Chemie ist, dass Stoffe, die eine niedrige innere Energie besitzen, besonders stabil sind. Bei einer Verbrennung wird ein Teil dieser inneren Energie in Form von Wärme an die Umwelt abgegeben.
Die innere Energie ist ein Bestandteil der Enthalpie. Allerdings wird hierbei nicht der Druck und das Volumen eines Systems mit einbezogen. Es handelt sich um eine Energie, die jeder Stoff in Gesamtheit theoretisch besitzt und damit zur Verfügung steht. Sie ist sehr theoretisch und kann nur kompliziert berechnet werden. Man kann sie mit einer Art potenzieller Energie vergleichen.
Beispiel Hydrazin:
Zur Verdeutlichung kann man sich den Raketentreibstoff Hydrazin im Vergleich zu Quarzsand (SiO2) vorstellen. Hydrazin hat eine hohe innere Energie, die beim Entzünden frei wird und unsere Rakete in dem Himmel trägt. Quarzsand hingegen hat eine sehr geringe innere Energie, wodurch eine mit Quarzsand gefüllte Rakete keinerlei Anstalten machen wird, abzuheben.
Bezogen auf die Stabilität wird hier deutlich, dass extrem viel Energie frei wird, wenn Hydrazin verbrennt und es daher instabiler ist als der Sand, der nahezu gar nicht reagiert. Stoffe mit großer innerer Energie sind also prinzipiell reaktionsfreudiger. Wenn nun alle Stoffe einen möglichst stabilen Zustand anstreben, ist es nur logisch, dass sie nach Möglichkeit ihre innere Energie minimieren, also Energie abgeben.
Die Energieform spielt hier zunächst keine Rolle. Energie kann beispielsweise in Form von Licht, Wärme, Volumenarbeit oder Bewegung abgegeben werden. Ob eine Reaktion endotherm oder exotherm abläuft, wird entscheidend dadurch beeinflusst, ob die Reaktion unter Standardbedingungen überhaupt abläuft.