In unserem Körper spielt der pH-Wert und dessen Regulation eine äußerst wichtige Rolle. Dabei ist hervorzuheben, dass einzelne Organe des menschlichen Körpers aufgrund ihrer Funktion verschiedene pH-Werte ausweisen. Diese konstant zu halten, ist für die Funktionsfähigkeit und das Überleben der Menschen absolut essentiell.
Für die Funktionen des Blutes ist es sehr wichtig, dass der pH-Wert in einem engen Bereich bei 7,4 gehalten wird. Um kleinere Schwankungen des pH-Wertes, die beispielsweise im Rahmen körperlicher Belastung auftreten können, auszuhalten, sind im Blut verschiedene Puffersysteme enthalten. Wird das Gleichgewicht über diese Pufferkapazität hinaus gestört, kann die Veränderung des pH-Wertes bis zum Koma oder Tod führen.
Ganz anders als der pH-Wert des Blutes ist der pH-Wert des Magens. Je nach Füllungszustand weist dieser einen Wert von beinahe 1 (im nüchternen Zustand) oder 2-4 (nach dem Essen) auf. Dieser niedrige pH-Wert ist für das Verdauen der Nahrung sowie die Funktionsfähigkeit einiger Enzyme des Magens von Bedeutung. Wird der saure Nahrungsbrei des Magens in den Dünndarm abgegeben, erfolgt eine Durchmischung mit Pankreassekret. Dieses weist einen leicht alkalischen pH-Wert von 8 auf und neutralisiert damit den niedrigen pH-Wert des sauren Nahrungsbreis.
Der pH-Wert des Urins liegt meistens im leicht sauren Bereich (zwischen 5 und 7). Ein Grund für diesen pH-Wert ist, dass der Körper über den Urin saure Stoffe wie Harnsäure oder Oxalsäure ausscheidet und darüber den pH-Wert anderer Körpersysteme regulieret.
Wann kann der Körper übersäuern?
Ein Beispiel für Patienten, deren Körper im Rahmen einer Erkrankung übersäuern kann, sind Diabetiker. Bei Typ I Diabetikern liegt ein absoluter Insulinmangel vor. Dieser führt dazu, dass der Körper ohne Insulin den im Blut vorhandenen Zucker nicht in die Körperzellen einlagern kann. Daher versucht er seinen Energiebedarf über den Abbau von Fetten und Eiweißen zu decken. Dabei werden die Fette zu sog. Ketonkörpern umgebaut. Bei diesem Stoffwechselweg fallen Protonen an, die zur Übersäuerung des Organismus führen können. Dies kann zum diabetischen Koma und auch zum Tod führen.