Unter dem Begriff Befreiungskriege werden die Kriege zwischen 1813 und 1815 in Mitteleuropa zusammengefasst, die die Herrschaft Napoleons beendeten. Als Vormärz wird die Zeit vor der Märzrevolution von 1848/49 bezeichnet.
Wie du gerade schon gelesen hast, versuchte Napoleon seine Macht in ganz Europa auszuweiten. Napoleons Ziel war die Schaffung eines Militärbündnisses, ein harmonisiertes Europa unter seiner Kontrolle. Das Heilige Römische Reich deutscher Nation (HRRDN), wie Deutschland damals hieß, war bereits geschwächt, als Napoleon mit seinen Eroberungen endgültig das Ende dieses Staatsgebildes besiegelte.
Nach einem Ultimatum Napoleons legte Kaiser Franz II im Juli 1806 die Krone nieder und sorgte so für das offizielle Ende des HRRDN. Er war ab 1806 nur noch Kaiser von Österreich. Das Ende des HRRDN war zugleich die Manifestation des Partikularismus. Die Zersplitterung Deutschlands wurde somit bestätigt, es war kein Reich mehr und erst recht keine Nation.
Doch schon bald stieß auch Napoleon an seine Grenzen: Beim Russlandfeldzug (1812) verlor die Grande Armee (Frankreich, Rheinbund-Staaten und Preußen) gegen das Russische Heer und musste große Verluste hinnehmen. So wurde Napoleons Vormachtstellung in Europa geschwächt.
Danach wandte sich zuerst Preußen in der Konvention von Tauroggen, dann auch Österreich und die Rheinbundstaaten gegen Napoleons Empire. Auch in Deutschland war Aufbruchsstimmung zu spüren. Man träumte von der großen Erhebung gegen Napoleon und verspottete und verteufelte den französischen „Erbfeind“. Napoleons Kriegführung nahm immer mehr hegemoniale Züge an und es entwickelte sich eine starke anti-französische Publizistik (Fremdenhass als elementarer Nationalismus). Der preußische König rief die Bevölkerung zum Kampf auf und es herrschte eine gewaltige Opferbereitschaft in allen Bevölkerungsschichten. Lang aufgestauter Zorn und Hass kamen zum Ausbruch in den nationalen Befreiungskriegen. So wurde aus einem Koalitionskrieg ein Befreiungskrieg.
Bei der Völkerschlacht bei Leipzig (16.-19.10.1813) kämpften preußische, russische, schwedische und österreichische Soldaten gegen Napoleons Armee – und besiegten sie schließlich. Bereits ein Jahr später schaffte es die Koalition, bis nach Frankreich zu gelangen. Napoleon musste als Kaiser abdanken und ins Exil auf Elba ziehen.
1815 kam er allerdings zurück, um in einer Herrschaft der Hundert Tage Frankreich nochmal in den Krieg zu führen. Doch auch dieses Mal verloren seine Truppen bei der Schlacht bei Waterloo und Napoleon wurde endgültig ins Exil nach St. Helena geschickt.Bedeutung der Befreiungskriege für das deutsche Nationalbewusstsein: