Fangen wir zunächst mit den zwei Parteien an, die du schon kennengerlernt hast. Die MSPD und die USPD. Diese zwei Namen musst du dir aber im Zusammenhang der Weimarer Parteien nicht unbedingt merken. Denn: Nach der doppelten Republikausrufung und der „Niederlage“ der USPD verstrickte sich die Partei immer mehr in innere Konflikte. Das linke Lager der Partei spaltete sich ab und schloss sich der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an, die vom Spartakusbund 1918 unter Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gegründet wurde. Zwei Jahre später schloss sich der übrige Teil der USPD der (M)SPD an, die wieder ihren ursprünglichen Namen, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), angenommen hatte.
Zudem gab es noch die Deutsch-Nationale Volkspartei (DNVP), die Deutsche Demokratische Partei (DDP), die Deutsche Volkspartei (DVP), die Zentrumspartei (Z) und die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), die aber erst später an Bedeutung gewann. Wenn dich die Namen verwirren, merk dir am besten die Abkürzungen – dann kann man sich die Namen ableiten.
Die Parteien unterschieden sich natürlich in ihrer politischen und wirtschaftlichen Ausrichtung. Was genau welche Partei anstrebte und welche Interessensgruppen sie vertrat, kannst du in der Tabelle sehen.
Partei | Angestrebte Staatsform | Außenpolitische Grundsätze | Wirtschaftliche Grundsätze | Vertreter welcher Interessensgruppe? |
KPD |
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SPD |
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Zentrum |
| Völkerrecht mit christlichen Grundsätzen |
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DDP (ab 1930 DStP) |
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DVP |
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DNVP |
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Zudem gab es noch die Deutsch-Nationale Volkspartei (DNVP), die Deutsche Demokratische Partei (DDP), die Deutsche Volkspartei (DVP), die Zentrumspartei (Z) und die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), die aber erst später an Bedeutung gewann. Wenn dich die Namen verwirren, merk dir am besten die Abkürzungen – dann kann man sich die Namen ableiten.
Die Parteien unterschieden sich natürlich in ihrer politischen und wirtschaftlichen Ausrichtung. Was genau welche Partei anstrebte und welche Interessensgruppen sie vertrat, kannst du in der Tabelle sehen.
Die NSDAP haben wir bewusst nicht in der Tabelle eingeordnet – sie wandelte sich nämlich im Laufe der Jahre von einer kleinen Partei, die im Münchener Bürgertum verankert war zu einer nationalsozialistischen Partei, die eine Destabilisierungspolitik gegen die Demokratie betrieb. Wir kommen später noch genauer auf NSDAP zurück, wenn es um die Machtergreifung geht.
Noch kurz zur Einordnung: SPD, DDP, DVP und Zentrum unterstützten die Weimarer Republik. DNVP, KPD und NSDAP lehnten die Weimarer Republik in ihrer damaligen Form ab. Die ersten Wahlen 1919 gewann die SPD. Sie bildete daraufhin mit der DDP und dem Zentrum die erste Regierung, die sog. Weimarer Koalition mit Friedrich Ebert als Reichspräsident. Welche Stellung dieser in der Weimarer Republik hatte, erfährst du im nächsten Kapitel.