Die UdSSR fühlte sich von den kapitalistischen Großmächten bedroht. Ihrer Ansicht nach war ein Krieg unvermeidbar – sie wollten ihn nur lange genug herauszögern, um sich bestmöglich vorbereiten zu können. Aus dieser Motivation heraus schloss die Sowjetunion einen Nichtangriffspakt mit dem Deutschen Reich.
Am 23.08.1939 schlossen sie den sogenannten Hitler-Stalin-Pakt. Er sicherte Deutschland die sowjetische Neutralität zu und ermöglichte somit einen Angriff auf Polen. Ein geheimes Zusatzabkommen regelte die Aufteilung Polens zwischen Deutschland und der UdSSR. Für Deutschland stellte dieser Pakt die Möglichkeit zur Eroberung Polens dar und gleichzeitig die Voraussetzung für den Krieg gegen die UdSSR. Zudem sollte so ein Zwei-Fronten-Krieg im Kriegsfall verhindert werden. Hitler kam damit einen Schritt näher an die Verwirklichung seiner „Lebensraum“-Ideologie.
Für die Sowjetunion bedeutet der Pakt eine (kurzfristige) Sicherheit vor einem deutschen Angriff und er bot die Möglichkeit, die eigene Aufrüstung abzuschließen. Außerdem erhoffte sich Stalin so, eine antisowjetische Allianz der Westmächte mit Deutschland zu verhindern.
Doch warum arbeiteten Deutschland und die UdSSR zusammen?
Polen hatte sich gegen beide Mächte gestellt. Es wollte sich von Großbritannien und Frankreich nicht instrumentalisieren lassen. Dadurch wurde es zum Angriffsziel. Zudem bestand sowohl bei Deutschland, als auch bei der UdSSR ein Interesse am Gebiet Polens. Durch ihre antikommunistische Politik sind aber auch Großbritannien und Frankreich nicht unschuldig an dem Pakt: Sie haben die UdSSR durch ihre Politik auf das Deutsche Reich zugetrieben.