Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges fanden verschiedene internationale Konferenzen statt, bei denen die Staaten über das jeweilige Vorgehen und auch den Umgang mit Deutschland nach dem Krieg verhandelten. Im Folgenden stellen wir dir die Konferenzen im Einzelnen vor.
Datum: August 1941
Beteiligte: Franklin Roosevelt für die USA, Winston Churchill für Großbritannien
Ergebnisse: Die Ergebnisse der Konferenz, die streng geheim stattfand, wurden zwei Tage später am 14.8.1941 in der Atlantik-Charta veröffentlicht. Großbritannien und die USA verzichteten beidseitig auf eine territoriale Expansion und sicherten sich gleichberechtigten Zugang zum Welthandel und Rohstoffen zu. Gemeinsames Ziel nach Kriegsende war eine Abrüstung, um Gewalt in Zukunft zu vermeiden. Zudem plante man Deutschland zu entnazifizieren und zu entwaffnen.
Datum: Januar 1943
Beteiligte: Roosevelt für die USA, Churchill für Großbritannien, Stalin (für die Sowjetunion) war eingeladen, konnte jedoch nicht erscheinen
Ergebnisse: Man forderte von Deutschland die bedingungslose Kapitulation, eine absolute Auslieferung Deutschlands an die Siegermächte und einigte sich zeitgleich darauf die Luftangriffe auf Deutschland zu verstärken und zu koordinieren. Diese Beschlüsse stellten einen militärischen Wendepunkt dar: Ab diesem Zeitpunkt wurde nicht mehr mit Deutschland verhandelt.
Datum: November/Dezember 1943
Beteiligte: Franklin Roosevelt für die USA, Winston Churchill für Großbritannien, Josef Stalin für die Sowjetunion („Großen Drei“)
Ergebnisse: Die Teheran-Konferenz war die erste Konferenz der Regierungschefs der Alliierten. Hauptsächlich besprach man die militärische Vorgehensweise gegen Deutschland und zugleich, wie man mit dem Land nach Kriegsende umgehen wollte. Russland hatte bis dato die Hauptlast des Krieges zu tragen und war so tonangebend auf der Konferenz. So wurde beschlossen ein zweite Front in Frankreich einzurichten, um Russland zu entlasten. Auch forderte Stalin ein Westverschiebung Polens auf Kosten Deutschlands, da er Ostpolen (Hitler-Stalin-Pakt) nicht hergeben wollte. Jedoch konnten sich die drei Mächte noch nicht über eine endgültige Westgrenze Polens einigen. Bereits hier wurde eine mögliche Teilung Deutschlands diskutiert, auch wenn die Vorstellungen noch unterschiedlich waren (Pläne zur Neuordnung Deutschlands).
Datum: Februar 1945
Beteiligte: Stalin, Roosevelt, Churchill („Großen Drei“)
Ergebnisse: Den Mittelpunkt der Verhandlungen stellten die Frage nach dem Umgang mit Deutschland nach Kriegsende und die Gründung der Vereinten Nationen dar (Gründung der UNO im April 1945, one-world-policy mit Russland). Man war sich einig, dass man den Krieg schnell beenden wollte und strebte die Entnazifizierung und Entmilitarisierung Deutschlands an. Frankreich wurde 4. Besatzungsmacht und so wurde Deutschland in die vier Besatzungszonen (Frankreich, USA, Großbritannien, Sowjetunion) aufgeteilt.
Stalins Interessen gingen aber noch weiter: Er forderte die Anerkennung der ost- und südosteuropäischen Länder als sowjetische Interessenssphäre. Die USA und Großbritannien stimmten dem zu, unter der Bedingung, dass antikommunistische Parteien erlaubt seien müssten und es zu Neuwahlen kommen müsse. Auffällig war, dass die UdSSR viele Zugeständnisse zugeschrieben bekam. So wurde die Curzonlinie als polnische Ostgrenze festgelegt und Stalin musste auch nichts von seiner Besatzungszone an Frankreich abgeben. Zudem erklärte die Sowjetunion Japan den Krieg.
Auch wichtig: Hier wurde die Charta der Vereinten Nationen fertiggestellt und eine „Erklärung über das befreite Europa“ verfasst, in welcher vor allem das Selbstbestimmungsrecht der Völker, freie Wahlen und demokratische Institutionen betont wurden.
Datum: 2.8.1945
Beteiligte: Vertreter der Siegermächte: Stalin, Churchill, Truman sein Nachfolger war in Potsdam dabei (Frankreich war nicht eingeladen)
Ergebnisse: Man traf sich nach der Kapitulation der deutschen Streitkräfte, der Verhaftung der deutschen Regierung und der Aufteilung Deutschlands in Potsdam, um über die Zukunft Deutschlands zu entscheiden und einen Friedensvertrag zwischen den Siegermächten vorzubereiten. Die Grenzen sollten definiert und Reparationszahlungen festgelegt werden. Die Ergebnisse wurden im sogenannten Potsdamer Abkommen festgehalten. Uneinig war man sich über die deutsch-polnische Grenzziehung (Oder-Neiße-Grenze). Diese Konferenz markiert zugleich das Ende des Zweiten Weltkrieges und den Beginn des Kalten Krieges.
Potsdamer Abkommen:
Gemeinsame Ziele:
Ziele, die einen Konflikt darstellen:
Die Potsdamer Konferenz war ein Versuch der Siegermächte zusammen zu arbeiten und Deutschland zu verwalten. Eine Teilung Deutschlands war nicht beabsichtigt, jedoch zeigte sich schnell, dass das ideologische Auseinanderstreben und machtpolitische Interessen größer waren als der Wunsch Deutschland gemeinsam zu verwalten. Die Alliierten hatten zwar den Krieg gewonnen, aber den Frieden verloren mit der Folge des Ost-West-Konflikts.