Das Lactose-Operon befindet sich in einem Bakterium, welches dazu in der Lage ist, Lactose mit Hilfe des Strukturgens lacZ abzubauen. Da es zu energieaufwändig wäre, dieses Strukturgen ständig zu transkribieren und translatieren, soll dies nur geschehen, wenn auch Lactose gegenwärtig ist.
Dazu wird ein Regulatorprotein gebildet, das in seiner Grundform aktiv ist, jedoch durch die Bindung von Lactose inaktiviert werden kann. Im aktiven Zustand bindet es umgehend an den Operator, sodass das Strukturgen blockiert ist und die Polymerase keine mRNA transkribieren kann. Wenn nun Lactose in die Zelle gelangt, bindet diese an das Regulatorprotein und inaktiviert es. Das Regulatorprotein löst sich demnach vom Operator und das Strukturgen wird automatisch transkribiert und translatiert. So wird ein Protein gebildet, welches Lactose abbaut. Da nun nach und nach die Lactose abgebaut wird, gibt es keine Bindung mehr am Regulatorprotein und dieses wird wieder aktiv. Es bindet wieder an den Operator und blockiert somit das Ablesen des Strukturgens. Dadurch reguliert die Lactose ihren eigenen Abbau. Ein recht simpler Mechanismus, der aber sehr effektiv die Aktivität von einfachen Genen kontrolliert.