Die Wiedervereinigung Deutschlands war natürlich nicht nur innerdeutsch ein wichtiges Thema. Es beschäftigte auch die Weltpolitik, waren die deutschen Staaten doch lange Krisenpunkt zwischen Ost und West gewesen.
Die internationalen Staaten trafen sich seit Anfang 1990 zu sogenannten Zwei-plus-Vier-Gesprächen. Die USA, Sowjetunion, Großbritannien, Frankreich (Vier) und die BRD und die DDR (Zwei) diskutierten bei diesen Gesprächen die Friedenssicherung bei einer eventuellen Wiedervereinigung. Abschließend wurden die Ergebnisse im Zwei-plus-Vier-Vertrag festgehalten. Deutschland wurde dadurch auch nach außen hin souverän und unabhängig. Die Außengrenzen eines wiedervereinten Deutschlands wurden von den anderen Staaten anerkannt, Deutschland wiederum versicherte, keine Gebietsvergrößerungen anzustreben. Deutschland verzichtete zudem auf sogenannte Angriffskriege, durfte also nur ein Militär führen, um sich zu verteidigen. Außerdem sicherte die Sowjetunion zu, ihre Truppen bis 1994 aus der DDR abzuziehen. Im November 1990 gaben die NATO, der Warschauer Pakt und die KSZE die Erklärung zum Ende des Kalten Krieges bekannt. Somit besiegelte die deutsche Wiedervereinigung das Ende der Bipolarität, des Kalten Krieges und des Ost-West-Konfliktes und war der Übergang hin zu einer multipolaren Welt.