Die Wirkungsweise von Synapsengiften war in der Vergangenheit eine sehr beliebte Abituraufgabe. Daher werden wir im Folgenden verschiedene Wirkmechanismen mit einzelnen Beispielen darstellen. Diese müssen nicht auswendig gelernt werden, können aber das Verständnis des Themenkomplexes verbessern. Synapsengifte können im Körper vielfältige Wirkungen aufweisen. An Muskeln führen sie meist zu einer Lähmung oder einem Krampf. Beide Mechanismen können durch ihre Wirkung auf die Atemmuskulatur tödlich sein.
Das in Schönheitsoperationen verwendete Botox (Botulinumtoxin) spaltet diejenigen Proteine, die für die Verschmelzung mit der Membran essenziell sind.
Das Gift verhindert die Aufnahme von Acetyl und Cholin in die Präsynapse.
Curare wurde schon vor Jahrhunderten von Ureinwohnern des Amazonasgebiets als Pfeilgift verwendet. Dieses Gift wirkt antagonistisch zu Acetylcholin und kann kompetitiv an die Rezeptoren binden. Dadurch kann Acetylcholin nicht mehr binden und der Rezeptor bleibt verschlossen.
Ein Krampf entsteht, wenn die Postsynapse durch einen zu starken Einstrom von Natriumionen zu stark depolarisiert. Dadurch kann es zu einer übermäßigen Muskelkontraktion kommen.
Das Insektizid Parathion (E 605) wurde jahrelang als Spritzmittel eingesetzt, musste jedoch 2002 verboten werden, da es die oben aufgeführte Acetylcholinsterinesterase hemmt.
Die Schwarze Witwe (Spinnenart) gibt bei einem Biss sogenannte Latrotoxine ab, welche sich an Kalziumkanäle setzen und diese öffnen. Ein Biss führt jedoch in den seltensten Fällen zum Tod.