Wie eingangs beschrieben ist das Ausscheidungssystem der zentrale Regulator für den Elektrolyt- und Wasserhaushalt. Beide Haushalte sind für den Körper absolut lebensnotwendig. Während Elektrolyte an wichtigen Zellprozessen wie der Aufrechterhaltung des Ruhepotenzials, der Bildung des Aktionspotenzials, der Muskelbewegung, der Aufrechterhaltung osmotischer Drücke beteiligt sind oder als Botenstoffe dienen, brauchen wir Wasser in allen Lebenslagen. Es dient als Transportmedium im Blut, reguliert die Körpertemperatur und ist essenziell für die Funktion der Zellen. Daher bedarf es einer fein abgestimmten Balance, damit der Körper nicht zu viel Elektrolyte bzw. Wasser verliert oder zurückbehält. Dies geschieht über die Bildung des Harns in den Nieren.
Zunächst wird im Glomerulus durch die Filtration des Blutes der Primärharn gebildet, von dem täglich etwa 150 bis 180 Liter erzeugt werden. Dieser Primärharn wird dann im Tubulussystem über Resorption und Sekretion so verändert, dass der spätere Endharn (Sekundärharn) in der Harnblase ein hochkonzentriertes Sekret ist, von dem täglich etwa 1,5 L gebildet werden. Dieser Prozess ist notwendig, um neben der genauen Regulation des Wasserhaushaltes, eine möglichst große Menge potenziell schädlicher Substanzen auszuscheiden und überlebenswichtiger Substanzen aus dem Primärharn zurückzugewinnen. Die dabei ablaufenden Prozesse werden in den folgenden Abschnitten näher erläutert.