Unter Napoleon Bonaparte wurde ab dem 19. Jahrhundert - im Gegensatz zum britischen Parlamentarismus - eine moderne Diktatur mit Hilfe des Militärs, der Bürokratie und von Scheinwahlen etabliert. Diese Art der Politikführung wird auch als Bonapartismus bezeichnet. Louis Bonaparte, Napoleons Neffe, der 1852 zum Kaiser Napoleon III. wurde, errichtete auf Vorbild seines Onkels ein ähnliches System, welches bis 1870 bestand.
Mit der Niederlage Frankreichs gegenüber Deutschland kam es jedoch auch in Frankreich zu einem politischen Wandel, und es entwickelte sich auch dort ein aggressiver Nationalismus, der vom Entstehen einer dritten Republik, die offiziell als République Française bezeichnet wurde und von 1870 bis 1940 andauerte, geprägt war. In der Geschichte Frankreichs war dies, nachdem die vorherigen beiden Republiken (erste Republik von 1792 bis 1799 und zweite Republik 1848 bis 1852) gescheitert waren, somit die dritte Republik. Sie war gekennzeichnet durch verschiedene innenpolitische Krisen und einer massiven kolonialen Expansionspolitik. In dieser Zeit organisierten sich viele Anhänger des konservativ-monarchistischen Lagers, darunter Intellektuelle und rechtsstehende französische Nationalisten und versuchten sich auf diesem Weg Gehör für ihre nationalen Ideen zu verschaffen.
Im Gegensatz aber zu Deutschland, wo sich dieser aggressive Nationalismus durchsetzte, blieb in Frankreich der demokratische Gedanke, der schon in der Französischen Revolution zum Tragen kam, vordergründige Gesinnung. Der Demokratiegedanke, unterstützt durch die französischen Republikaner und ihre republikanische Tradition, behielt auch über diese national-aggressiven Stimmen hinweg seine Anziehungskraft für den Großteil der Bevölkerung.