Als Balkankriege werden zwei Kriege bezeichnet, die kurz vor dem Ersten Weltkrieg auf der Balkan-Halbinsel stattfanden.
Im zweiten Balkankrieg 1913 stritten sich die vorherigen Siegerstaaten um die Aufteilung der Gebiete. Bulgarien griff bald Griechenland und Serbien an, worauf Rumänien und das Osmanische Reich Bulgarien den Krieg erklärten. Dadurch verlor auch Bulgarien fast sein komplettes Gebiet. Mit dem Vertrag von Konstantinopel wurde der Krieg beendet und das Osmanische Reich erhielt einige seiner Gebiete zurück. In diesem Vertrag einigten sich das Osmanische Reich und Bulgarien auf die Gebietsaufteilungen im Balkan. Auf der Karte siehst du, wie die Balkan-Halbinsel vor dem ersten Balkankrieg aussah. Da kannst du auch erkennen, dass das Gebiet des Osmanischen Reiches für alle vier Länder des Balkanbundes interessant war, um ihre Macht auszubauen.
Du fragst dich vielleicht, was diese Konflikte mit Europa oder dem ersten Weltkrieg zu tun haben.
Zunächst musst du verstehen, dass all diese Krisen und Konflikte im Vorfeld des Ersten Weltkrieges geprägt waren von Nationalismus und Militarismus (= Militär hat hohen Stellenwert in Gesellschaft und Staat). Außerdem kämpften die europäischen Staaten in jedem Konflikt um die Vorherrschaft in Europa.
Wie du im Kapitel zum Imperialismus gelernt hast, war die Gebietsexpansion eines der wichtigsten Ziele der Zeit und eine Demonstration der Macht eines Staates. Zudem legten vor allem die Marokkokrise, der Berliner Kongress und die Balkankriege die Grundlage für den Ersten Weltkrieg. Wieso das so ist, erklären wir dir jetzt: