In den Anfangsjahren war die Weimarer Republik isoliert. Sie verfolgte also zwei Ziele: Wieder in das Machtgefüge der internationalen Mächte aufgenommen zu werden und den Versailler Vertrag zu revidieren. An den Osten konnte man sich relativ schnell nach Kriegsende, 1922, annähern. Durch den Rapallo-Vertrag wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion wiederbelebt. Ein wichtiger Punkt für Deutschland: Beide Seiten verzichteten dabei auf gegenseitige Reparationsleistungen. Es wurden wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen und die Intensivierung der Handelsbeziehungen festgelegt.
Richtung Westen hatte Deutschland nicht so einen guten Stand. Durch die schlechte finanzielle Lage war es auf die USA angewiesen. Die unterstützte die Weimarer Republik ab 1924 mit dem Dawes-Plan. Dieser ordnete die Reparationszahlungen neu und ermöglichte es Deutschland Kredite zu beantragen, um die Zahlungen leisten zu können (kreditfähig). Dadurch war Deutschland aber stark abhängig von Amerika. Trotzdem bewirkte die Annahme des Dawes-Plans eine Entspannung zwischen Deutschland und den Siegermächten. Stresemann erkannte, dass die deutsche Außenpolitik nur dann erfolgreich sein würde, wenn sie die Interessen der Westmächte (insbesonders die von Frankreich: Sicherheitsbedürfnis) berücksichtigen würde!
Ein wichtiger Partner fehlte aber noch: Frankreich. Unter Stresemann rückte die Weimarer Republik von der Politik des rigorosen Revisionismus des Versailler Vertrages ab und suchte Kompromisse mit den anderen Ländern. Ein wichtiger Schritt dabei waren die Locarno-Verträge von 1925. Frankreich und Deutschland erkannten darin ihre Außengrenzen an. Dies bedeutete für Deutschland den endgültigen Verzicht auf Elsass-Lothringen. Deutschland, Frankreich und Belgien verpflichteten sich keinen Krieg gegeneinander zu beginnen. Den Verzicht auf Änderung der bestehenden Grenzen ermöglichte die spätere Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund (1926), der den Frieden in Europa sichern sollte. So wurde mit den Verträgen von Locarno der deutsch-französische Gegensatz bereinigt, die außenpolitische Isolierung durchbrochen und Deutschland wurde zum gleichberechtigten Partner neben den anderen europäischen Großmächten.
Dieser Schritt wiederrum verängstigte die Sowjetunion, die befürchten musste, dass sich ein Bündnis gegen sie bildete. Um auch den Osten zu beruhigen, schlossen die UdSSR und Deutschland 1926 den Berliner Vertrag. Er war die Fortführung des Rapallo-Vertrages und signalisierte Zusammenarbeit und Frieden in beide Richtungen.
Am 8. September 1926 wurde Deutschland als dauerhaftes und gleichberechtigtes Mitglied in den Völkerbund aufgenommen.
Unter Stresemann entwickelte sich die Politik der rigorosen Ablehnung des Versailler Vertrages stärker zu einer Kompromisssuche mit den Siegermächten. Vor allem in Frankreich sah Stresemann einen wichtigen Partner und suchte die Versöhnung. Dennoch wollte er nicht alles aufgeben: 1929 forderte er das Ende der Ruhrbesetzung und einen Kompromiss für die Reparationszahlungen (Young-Plan). Als dann 1930 die Besatzungsgruppen aus dem Rheinland abgezogen wurden, war dies ein politisches Novum, da der Abzug von Truppen aufgrund diplomatischer Verhandlungen geschah. Die Sicherung des internationalen Friedens allerdings war ihm ebenfalls sehr wichtig.
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Auch ein Vergleich mit der BRD wird oft genutzt, um die Vor- und Nachteile der damaligen Verfassung zu bewerten.