Ist die Nierenfunktion verringert, wird auch weniger Wasser ausgeschieden. Das Wasser verschwindet allerdings nicht einfach, sondern sammelt sich stattdessen im Gewebe an (Ödem). Da das Wasser der Schwerkraft folgt, bilden sich solche Ödeme besonders gerne in den Beinen. Neben der Niereninsuffizienz können aber auch eine Rechtsherzinsuffizienz oder venöse Abstromstörungen zu Ödemen in den Beinen führen.
Ödeme können aber in der Regel gut mit Medikamenten behandelt werden, die der Entwässerung dienen, also die Harnausscheidung erhöhen (Diuretika [Plural] bzw. Diuretikum [Singular]). Meist basieren diese Medikamente auf einer Hemmung der Natrium-Resorption im Tubulussystem (Abb.). Natrium-Ionen bleiben dadurch vermehrt im Lumen des Tubulussystems und erhöhen so die dortige Osmolarität. Wasser folgt daraufhin passiv gemäß des osmotischen Gradienten in das Tubulussystem und wird so vermehrt ausgeschieden. Je nachdem, wo im Tubulussystem die Medikamente wirken, unterscheidet man verschiedene Klassen von Diuretika. Schleifendiuretika, wie das Furosemid, wirken auf die Henle-Schleife. Im distalen Tubulus und im Sammelrohr hemmen Thiazide den Na+-Cl–-Symporter und Amilorid den epithelialen Na+-Kanal. Schließlich hemmt Acetazolamid den Na+-H+-Antiporter im proximalen Tubulus.