Während die hydrophilen Hormone (z. B. Peptidhormone) frei im wässrigen Blut vorliegen, sind die hydrophoben Hormone während des Transports im Blut an sogenannte Transportproteine (oder Carrier) gebunden. Dies gilt vor allem für die lipophilen Steroidhormone und die Hormone T3 und T4 der Schilddrüse, die aufgrund ihrer fettlöslichen Eigenschaften nicht frei im wässrigen Blut vorkommen können. Das Cortisol etwa wird vom Cortisolbindungsglobulin Transcortin, T3 und T4 hingegen werden von den thyroxinbindenden Globulinen und Albuminen gebunden. Testosteron und Östrogen werden über die Sexualhormonbindungsglobuline transportiert.
Die Bindedauer zwischen Hormon und Transportprotein ist dabei entscheidend für die Hormonwirkung. Sie wird von den biochemischen Eigenschaften beider Bindepartner bestimmt und führt zu einer für jeden Hormontyp charakteristischen Halbwertszeit, die sich über wenige Minuten (Insulin) und Stunden (Cortisol) bis zu Tagen (T3, T4) erstrecken kann.
In dieser Zeit bleibt das Hormon an den jeweiligen Transporter gebunden und kann den Blutkreislauf nicht verlassen. Die Bindedauer gibt somit die Zeit an, die vergehen muss, bis ein Hormon wirken kann.