Als Oogenese (auch Ovogenese) bezeichnet man die Bildung einer befruchtungsfähigen Eizelle (Oozyte) aus den Keimbahnzellen der Frau. Dieser Prozess ist sehr empfindlich und läuft in mehreren Phasen ab. Die Oogenese beginnt mit den Oogonien, die mitotisch aus den Urkeimzellen hervorgehen. Einige Oogonien vergrößern sich und beginnen mit der ersten Reifeteilung. Sie bleiben in der Rinde der Eierstöcke und werden von einem Follikelepithel umgeben. Diese Struktur bezeichnet man als Primärfollikel oder Eibläschen.
Mit Eintreten der Pubertät entwickeln sich dann jeden Monat bis zur Menopause aus einigen Primärfollikel, sogenannte Sekundärfollikel. Hierbei ist die Eizelle jeweils von einem mehrschichtigen Epithel umgeben, das unter anderem aus der Eihülle, der Zona pellucida, und einer hormonproduzierenden Schicht, der Theca folliculi, besteht. Die Sekundärfollikel wachsen weiter und bilden sich durch Flüssigkeitseinlagerungen zu Tertiärfollikel um, die jeweils eine Eizelle enthalten. Nur einer dieser Tertiärfollikel bildet sich monatlich zum sprungreifen Graaf-Follikel um. Noch im Graaf-Follikel vollendet die Eizelle die erste Reifeteilung und beginnt mit der zweiten. In der Mitte des Regelzyklus „springt“ die Eizelle aus dem Graaf-Follikel in den Eileiter (Eisprung oder Ovulation) und wird durch Muskelbewegungen der Eileiter in die Gebärmutter transportiert. In der Zwischenzeit wandelt sich der leere Graaf-Follikel zum Gelbkörper (Corpus luteum) um, der das Hormon Progesteron bildet (Abb.).