Die Herzkranzgefäße sind die Blutgefäße, die das Herz kranzartig umgeben und das Myokard mit Blut versorgen. Sie entspringen als Koronararterien (Aa. coronariae) aus der Aorta in Höhe der Aortenklappe und das rechte Herz durch die rechte Koronararterie (A. coronaria dextra) und das linke Herz durch die linke Koronararterie (A. coronaria sinistra) mit Blut. Vor allem die A. coronaria sinistra verzweigt sich dann weiter in die beiden Äste Ramus interventricularis anterior (RIVA) und Ramus circumflexus. Beide Arterien verzweigen sich in ein beachtliches Kapillargebiet und versorgen die Herzmuskelzellen mit Sauerstoff, Zucker und vor allem Fettsäuren. Das „verbrauchte“, sauerstoffarme Blut wird dann in einer größeren Koronarvene (Sinus coronarius), die auf der Herzrückseite liegt, gesammelt und in den rechten Vorhof geleitet.
Tatsächlich ist das Herz eines der am stärksten durchbluteten Organe im menschlichen Körper und obwohl das Herz massenmäßig zum Großteil aus Herzmuskelzellen besteht, existieren rund dreimal mehr Endothelzellen (innere Auskleidung aller Blutgefäße und der Herzkammern) als Herzmuskelzellen im Herzen (Abbildung). Dies macht auch Sinn, da das Herz einen enorm hohen Energie- und Sauerstoffbedarf hat. Das wird klarer, hält man sich vor Augen, dass das Herz lediglich 0,4% des Körpergewichts ausmacht, dafür aber 10% des Sauerstoffbedarfs des gesamten ruhenden Körpers benötigt. Umso gefährlicher ist es, wenn die Herzkranzgefäße verengt sind (z. B. durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) oder erkranken (z. B. Arteriosklerose). Eine Verengung oder ein Verschluss der linken Koronararterie ist einer der Hauptgründe für einen Herzinfarkt.