Während der normalen Herztätigkeit treten zwei Herztöne auf. Der erste Ton ist sehr dumpf und tief, wohingegen der zweite Ton recht hoch und laut ist. Wie kommen aber diese beiden Töne zustande?
Der erste Herzton entsteht während der Anspannungsphase, auch im Druck-Volumen-Diagramm zwischen Punkt B und C. In dieser Phase kontrahiert das Myokard sehr schnell und umspannt die mit Blut gefüllte Kammer. Dabei kommt das Myokard in Schwingungen, was den tiefen und dumpfen Ton erzeugt.
Der zweite Herzton entsteht direkt nach der Austreibungsphase, wenn sich die beiden Taschenklappen schließen. Er gibt auch den Klappenschluss an.
Um die Herztöne besser hören zu können, benutzt der Arzt ein Stethoskop. Mit diesem Verfahren, das man als Auskultation bezeichnet, kann der Arzt unter anderem die Funktion der Klappen beurteilen. Bei bestimmten Erkrankungen kann es zu einer Veränderung der Herztöne kommen. So führt beispielsweise eine Verengung der Aortenklappe zu einer verlängerten Austreibungsphase der linken Herzkammer. Dadurch schließt die Aortenklappe später als die Pulmonalklappe. Ein gespaltener zweiter Herzton kann auskultiert werden.