Die Aufgabe der Venen ist es, das Blut aus den Organen zu sammeln und zum Herzen zu transportieren. Staut sich jedoch das Blut vor allem in den Beinvenen, steigt die Wandspannung der Venenwand. Dies kann auf Dauer zur Weitung der Venen führen. Dadurch kann es zu einem Entfernen der Ränder der Venenklappen voneinander kommen, sodass die Klappen nicht mehr dicht schließen können. Ist dies der Fall, wird das Blut nicht mehr zurückgehalten und versackt in den Beinen. Der Druck, der auf die Venenwand wirkt, nimmt weiter zu und verschlimmert den Venenklappendefekt. Es bilden sich sogenannte Krampfadern (Varizen), die als geschlängelte große blaue Venen am Unterschenkel erkennbar sind (Abb. 5.7). Krampfadern sind aber keineswegs nur ein Schönheitsproblem. Durch den Venenklappendefekt und das Versacken von Blut in den Beinvenen, bilden sich Wasseransammlungen (Ödeme) in den Unterschenkeln und Knöcheln der Betroffenen. Diese Schwellungen können über den Tag hinweg zunehmen und zu bleibenden Hautveränderungen führen. Auch das Risiko für Venenthrombosen kann zunehmen.