Lymphgefäße sind in ihrem Aufbau den Blutgefäßen sehr ähnlich. Sie transportieren allerdings kein Blut, sondern sammeln das überschüssige Gewebswasser, das von den Kapillaren nicht aufgenommen wurde. Diese Flüssigkeit, die man als Lymphe bezeichnet, wird dann im Anschluss dem venösen System wieder zugeführt. Wie die Blutgefäße auch, sind die Lymphgefäße hierarchisch aufgebaut und werden je nach Größe unterschieden. Zunächst sammeln kleine blind endende Lymphkapillaren das überschüssige Gewebswasser. Größere Präkollektorgefäße sammeln die Lymphe und transportieren sie zu größeren Kollektoren (Sammelgefäßen). Diese vereinigen sich schließlich zu Lymphstämmen und weiter zu Lymphgängen (Abbildung). Zusätzlich passiert die Lymphe spezielle Stationen, die sogenannten Lymphknoten, die wichtige Funktionen des Immunsystems übernehmen (mehr dazu in der Q3).
Anatomisch ähneln die großen Lymphgefäße eher den Venen. Sie zeigen ebenfalls die dreischichtige Gefäßwand mit einer innen liegenden Tunica interna, der mittleren Tunica media und einer außen liegenden Tunica externa. Bei kleineren Lymphgefäßen bildet die Interna zusätzliche Lymphklappen, die ähnlich wie die Venenklappen, den Lymphtransport unterstützen.