Die Gewebe des Körpers bedürfen zu jeder Tageszeit und in jeder Lage einer permanenten Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Dies wird durch einen kontinuierlichen Blutfluss bewerkstelligt, der mit einem bestimmten Druck und mit einer bestimmten Fließgeschwindigkeit durch die Blutgefäße strömt.
Dabei hängt der Blutfluss entscheidend von dem Querschnitt des jeweiligen Blutgefäßes ab. Bei parallel verlaufenden Gefäßen, wie den Kapillaren, zählt der Gesamtquerschnitt. Dort, wo der Gesamtquerschnitt am geringsten ist, etwa bei der Aorta, ist die Fließgeschwindigkeit am höchsten. Dort wo der Gesamtquerschnitt am größten ist, also im Kapillargebiet, ist die Fließgeschwindigkeit am geringsten (Abbildungsteil A).
Abbildungsteil B verdeutlicht die unterschiedlichen Gesamtquerschnitte anhand eines mikroskopischen Ausschnitts eines Herzens mit größeren Arteriolen sowie recht kleinen Kapillaren und einigen Lymphgefäßen.
Analog zur Fließgeschwindigkeit nimmt auch (bei gleichbleibendem Gefäßquerschnitt) der Blutdruck vom Herzen aus kontinuierlich ab. Verringert sich zudem der Gefäßquerschnitt, verengen sich beispielsweise Arteriolen, nimmt der Blutdruck sogar noch schneller ab. Im Kapillargebiet ist der Blutdruck dann am geringsten und reicht im venösen System gerade noch aus, um das Blut zum rechten Vorhof des Herzens zu führen.
Aus diesem Grund hängt der Blutdruck stark vom Herzzeitvolumen, aber auch vom peripheren Gefäßwiderstand, also dem Lumendurchmesser der Widerstandsgefäße ab. Ein weiterer Parameter ist das Blutvolumen, da eine Vergrößerung des Blutvolumens zur Blutdruckerhöhung und umgekehrt eine Verringerung des Blutvolumens zur Blutdrucksenkung führt. Um den Blutdruck konstant zu halten, bzw. auf die jeweiligen Umstände anzupassen, stehen dem Körper verschiedene Mechanismen zur Verfügung, die man als kurzfristige, mittelfristige und langfristige Blutdruckregulationsmechanismen bezeichnet.