Der Anfang der deutsch-deutschen Beziehungen war durch den Kalten Krieg und die Rivalitäten zwischen Ost und West geprägt. Die BRD wurde an den Westen angebunden, die DDR in den Ostblock integriert. So entstand kein freundschaftliches Verhältnis der beiden deutschen Staaten. Drei Begriffe solltest du dir in diesem Zusammenhang besonders merken: den Eisernen Vorhang, die Hallsteindoktrin und den Mauerbau.
Als Eiserner Vorhang wurde die Grenze bezeichnet, die im Kalten Krieg Ost und West voneinander trennte. Sie teilte Europa und damit auch Deutschland in zwei Teile: West- und Ostblock. Dabei stellte der Eiserne Vorhang nicht nur die tatsächliche Grenze dar, sondern auch eine ideologische Grenze und eine Grenze der Systeme: Auf der einen Seite pluralistische Demokratie und soziale Marktwirtschaft, auf der anderen Seite zentralistische Diktatur und Planwirtschaft. Der Begriff „Eiserner Vorhang“ stammt eigentlich aus dem Theater (dort bezeichnet er einen Brandvorhang, der im Falle des Feuers die Zuschauer von der Bühne trennen sollte) und wurde schon früher in die Politik übertragen. Im Zusammenhang mit dem Kalten Krieg wurde diese Bezeichnung von Churchill eingeführt.
Unter Adenauer, dem ersten Bundeskanzler der BRD (von 1949 bis 1963), setzte man die feindliche Politik der offenen Ablehnung gegenüber der DDR in die Tat um. Du erinnerst dich vielleicht daran, dass die BRD zu dieser Zeit noch der Meinung war, die einzig rechtmäßige Vertretung der Deutschen (Alleinvertretungsanspruch) zu sein und somit die DDR als nicht legitim ansah. Zudem erhob die BRD den Anspruch auf internationaler Ebene für Gesamtdeutschland zu sprechen. Im Jahr 1955 formulierte man deshalb die sogenannte Hallstein-Doktrin. Sie besagte, dass jegliche diplomatische Beziehung eines Staats mit der DDR als „unfreundlicher Akt“ verstanden werden würde und dass dies bei Staaten, welche die DDR anerkannten zu einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen führte (Ausnahme war seit 1955 die UdSSR).
Wie die BRD darauf reagieren würde, war allerdings nicht festgelegt. Die Doktrin zielte darauf ab, die DDR politisch zu isolieren und so den Alleinvertretungsanspruch der BRD durchzusetzen. Obwohl das CDU-Mitglied Walter Hallstein, damaliger Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, die Doktrin nicht ins Leben rief, wurde sie nach ihm benannt. Die Hallstein-Doktrin bestimmte die Außenpolitik der BRD bis in das Jahr 1969. Danach wurde sie unter Willy Brandt aufgegeben.
Generell galt in dieser Zeit der außenpolitische Grundsatz: Westintegration vor Wiedervereinigung. Also lieber gute Beziehungen zu den Westalliierten aufbauen, als zu der DDR.
Schon bevor die Mauer gebaut wurde, gab es Grenzzonen in Berlin, die teilweise kontrolliert wurden. Die Sowjetunion hatte einem Mauerbau lange nicht zugestimmt. Sie plante, Berlin zu einer freien und entmilitarisierten Zone zu machen, die von der BRD anerkannt werden sollte. Damit hätte sich die Sowjetunion ihren Einfluss in Berlin gesichert und hoffte so, auch den Status der DDR manifestieren zu können. Deshalb forderten sie den Rückzug der westlichen Alliierten aus der Stadt.
Die Westmächte lehnten den Rückzug jedoch ab und wollten ihren Einfluss in Berlin nicht aufgeben. Währenddessen flohen immer mehr Menschen über die innerdeutsche Grenze aus der DDR in die BRD. Die DDR plante daraufhin geheim den Bau der Mauer und setzt diesen Plan am 13. August 1961 in die Tat um. Die Westmächte protestierten zwar, da die Souveränität West-Berlins nicht beeinträchtigt wurde, griffen sie nicht aktiv ein. Die Berliner Mauer vollendete somit die deutsche Teilung.