Wichtig:
Gerade bei der Interpretation von Gedichten, aber auch bei der Analyse von Sachtexten und Reden, sind das Finden und Deuten von Stilmitteln von zentralem Wert. Dazu muss man jedoch erstmal wissen, was überhaupt ein Stilmittel ist und woran man es erkennt. Deshalb gibt es hier eine Zusammenstellung von den wichtigsten und häufigsten Stilmitteln!Stilmittel | Definition | Beispiel |
Alliteration | p]Mindestens zwei Wörter innerhalb eines Satzes oder einer Zeile fangen mit dem gleichen Buchstaben an. | „in allen Büschen und Bäumen» „Fischers Fritze fischt frische Fische“ |
Anapher(↔ Epipher) | Mehrere Sätze oder Zeilen beginnen mit dem gleichen Wort oder der gleichen Wortgruppe. | „Will dich fassen, will dich halten.“ „Welche Miene! Welche Blicke!“ |
Antithese | Gegenüberstellung von gegensätzlichen Aussagen oder Begriffen. | „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ |
Asyndeton(↔ Polysyndeton) | Wörter oder kurze Sätze werden unverbunden aneinandergereiht. | „frisch, fromm, fröhlich, frei“ |
Chiasmus | Umgekehrte Anordnung der Satzglieder im folgenden Satz bzw. Satzabschnitt. | „Ich schlafe am Tag, in der Nacht wache ich.“ |
Ellipse | Auslassung eines Satzteils. | „Ich habe gewonnen, du nicht.“ |
Epipher(↔ Anapher) | Mehrere Sätze oder Zeilen enden mit dem gleichen Wort oder der gleichen Wortgruppe. | „Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit.“ „Ende gut, alles gut.“ |
Euphemismus | Negatives wird durch positive Bezeichnungen beschönigt. | „nuklearer Ernstfall“ statt „Atomkrieg“ |
Hyperbel | Übertreibung eines Ausdrucks, sodass er wörtlich genommen nicht mehr zutrifft. | „Schneckentempo“ „ein Meer von Tränen“ |
Ironie | Das Gegenteil des Gesagten wird eigentlich gemeint. | „Das ist mir ja eine schöne Bescherung!“ |
Klimax(↔ Antiklimax) | Steigerung einer Wort- oder Satzgruppe vom schwächeren zum stärksten Ausdruck. | „Ich kam, sah und siegte.“ „Die Stadt, das Land und dann die ganze Welt.“ |
Litotes | Verneinung des Gegenteils. | „nicht übel“ statt „gut“ „nicht gerade tapfer“ statt „feige“ |
Metapher | Wörter werden in neue Zusammenhänge gesetzt und erhalten dadurch eine neue Bedeutung. | „Lebensabend“ statt Alter „Das Feuer ergriff ihn“ statt Leidenschaft |
Paradoxon | Scheinbar widersinnige Aussage, die auf höhere Wahrheit hinweist. | „Weniger ist mehr.“ |
Parallelismus | Gleiche Anordnung der Satzglieder in aufeinander folgenden Sätzen. | „Ich fahre nach Hause, du gehst zur Uni.“ |
Parenthese | Unterbrechung einer zusammengehörigen Satzkonstruktion durch einen unverbundenen Einschub. | „Eines Tages – es war mitten im Wald – fiel mich ein Bär an.“ „Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte!“ |
Personifikation | Unbelebten Erscheinungen werden menschliche Fähigkeiten zugesprochen. | „Die Sonne lacht.“ |
Polysyndeton(↔ Asyndeton) | Wörter oder kurze Sätze werden durch Konjunktionen verbunden aneinandergereiht. | „ Einigkeit und Recht und Freiheit“ „Und es wallet und siedet und brauset und zischt.“ |
Rhetorische Frage | Eine Frage, auf die offensichtlich keine Antwort erwartet wird. | „Sind wir nicht Männer?“ |
Vergleich | Herstellung einer Beziehung zwischen zwei Komponenten. | „Der Wald war still wie ein Friedhof.“ |
Wiederholung | Wiederaufnahme desselben Begriffs. | „Oh Mutter! Was ist Seligkeit? Oh Mutter!“ |