Ein Kommentar, genau wie eine Diskussion, eine Stellungnahme oder eine Erörterung, dienen dazu, die eigene Meinung zu einem bestimmten Ereignis, Thema, Vorlagentext oder Ähnlichem schriftlich darzulegen und zu erläutern. Oftmals hat ein Kommentar auch die Absicht, den Leser von der Meinung des Kommentarschreibenden zu überzeugen.
Zuerst muss in die behandelte Thematik eingeführt werden, indem man die wichtigsten Hintergrundinformationen kurz und sachlich nennt. Hierfür ist in den meisten Fällen intensive Recherche notwendig.
Ab jetzt bekommt der Kommentar seinen subjektiven Charakter, denn nun beginnt die strukturierte Argumentation, die die Meinung des Schreibenden stützen soll.
Es ist möglich, mit einer These zu starten und diese dann im Laufe der Argumentationskette entweder zu verifizieren (also zu bestätigen) oder zu falsifizieren (also zu widerlegen).
Außerdem ist es ratsam, seine Argumente vom schwächsten zum stärksten anzuordnen.
Beim Kommentar ist es wichtig, dass der subjektive Charakter erhalten bleibt, d.h., man stellt in der Regel nur die eigene Meinung dar und arbeitet mit Überspitzungen, Ironie etc.
Auch die Stellungnahme und die Diskussion können sich auf eine Position beschränken, allerdings muss man hierbei beachten, dass der Text sachlich verfasst wird.
Anders ist es bei der Erörterung, hier muss man beide Positionen zu einem Thema abwägen und zu einem begründeten Urteil gelangen. Auch dieser Text muss sachlich formuliert werden.
Falls man Pro- und Kontra-Argumente gegeneinander abwägen möchte, sollten sie möglichst paarweise verwendet werden, sofern sie beide zu einem Stichpunkt passen. Dadurch wird verhindert, dass zuerst alles Positive erwähnt und dann alles Negative „abgefrühstückt“ wird, was eher zwei unabhängigen Texten gleichkäme.
Hier gipfelt der Kommentar in einem Fazit, bei dem die Meinung des Schreibenden aus vorangegangener Argumentation logischerweise resultieren sollte. Durch einen geeigneten Schluss, der kurz Bezug zum Hauptteil nehmen darf, wird die Meinung des Lesers noch einmal nachgiebig beeinflusst. Nicht umsonst sagt man beispielsweise bei Menschen, dass der letzte Eindruck zählt. Hier bietet es sich an, einen Appell, einen Ausblick auf Folgen oder einen Wunsch einzubauen, der den Leser wirklich „mit ins Boot holt“.
Auch die anderen Operatoren verlangen, dass im Schlussteil die eigene Position zusammengefasst wird, allerdings ist hier der sachliche Stil wieder der nennenswerte Unterschied!
Da man im Kommentar dem Leser seine Ansichten näherbringen will, sollte der Stil sprachlich ansprechend und persuasiv (überzeugend) gestaltet werden. Außerdem geht es um eine subjektive Darstellung der eigenen Meinung, es geht nicht um Objektivität und unbedingte Sachlichkeit! Daher sind hierbei Stilmittel, die den Leser zum Nachdenken anregen (zum Beispiel rhetorische Fragen und Ironie, Hyperbeln und Metaphern/Vergleiche), durchaus angebracht.
Wie schon erwähnt erfordern die anderen Operatoren eine sachlichere Auseinandersetzung, sodass hier auf Stilmittel, besonders auf eine Häufung, verzichtet werden sollte.