Da ein Gedicht an sich nichts weiter als die Sonderform eines literarischen Textes ist, orientieren sich auch ihre jeweiligen Analysen aneinander (siehe „Textanalyse“).
Auch hier fällt die Einleitung recht klassisch aus (siehe „Inhaltsangabe“), wobei zusätzlich die Anzahl der Strophen und Verse nochmal gesondert genannt werden sollten.
Der Hauptteil ähnelt ebenfalls dem einer Analyse von literarischen Texten (siehe „Textanalyse“). Allerdings gibt es auch einige Besonderheiten:
Bei Gedichten ist es absolut wichtig, den Inhalt, die Form (inklusive Reimschema und Metrum) und die Sprache beziehungsweise die Stilmittel miteinander zu verbinden und aufeinander zu beziehen. Erst aus diesem Gesamtpaket und im Hinblick auf epochentypische Merkmale lässt sich dann eine Interpretation erschließen.
Es empfiehlt sich, strophenweise oder sogar versweise vorzugehen, um möglichst jedes bedeutsame Detail zu erfassen, denn eine kleinschrittigere Vorgehensweise ist hier Trumpf.
Im Schlussteil werden nochmals der Gehalt und die Moral bzw. das Ziel des Gedichts kurz zusammengefasst und in größere Kontexte (beispielsweise die Wertvorstellungen oder der Zeitgeist von damals/heute) eingeordnet. Außerdem kann die Wirkung auf den Leser selbst eingebracht werden, um seine vorangegangene Interpretation zu stützen.
Der Stil ist auch hierbei möglichst wissenschaftlich zu halten (siehe „Textanalyse“).