Der Realismus löst die Epoche des Vormärz ab. Diese Ablösung ist durch das Scheitern der Märzrevolution zu erklären. Der Begriff Realismus leitet sich von dem lateinischen „realis“ (Wirklichkeit) ab. Ziel ist es daher, Dinge und Handlungen möglichst objektiv und lebensnah darzustellen.
Scheitern der Märzrevolution: Nachdem Friedrich Wilhelm IV. die Krone der Nationalversammlung abgewiesen hat und somit das Prinzip der Volkssouveränität ablehnte, gilt die Märzrevolution als gescheitert. Obgleich die revolutionären Kräfte noch nicht ganz aufgegeben haben, ist das Ende der Revolution im Juli 1849 besiegelt.
Durch das Scheitern der Revolution verloren viele Menschen die Hoffnung auf Gleichberechtigung und Freiheit. Auch nach der Revolution ist der Wunsch nach einem geeinten Nationalstaat noch groß. Industrialisierung und Verstädterung: Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist entscheidend durch die technologische und wirtschaftliche Entwicklung geprägt. Durch das Fortschreiten der Industrialisierung folgen starke Veränderungen der Arbeitswelt:
In dieser Epoche werden möglichst realitätsnahe Darstellungen des einfacheren Lebens geboten. Dabei soll die dargestellte Wirklichkeit möglichst kunstvoll und ästhetisch abgebildet werden.
In den Mittelpunkt des Geschehens wird das Individuum und dessen Lebensumstände gerückt. Die Handlungen spielen sich meist in Dörfern und kleinen Städten ab und die Protagonisten sind alltägliche Charaktere wie Kaufleute, Handwerker oder Bauern.Die gesellschaftlichen und politischen Umstände werden nur noch indirekt kritisiert.