Anhand des Faktors Temperatur lassen sich Unterschiede hinsichtlich der Körpertemperatur und -produktion von Tieren sowie der Abhängigkeit des Phänotypen von abiotischen Faktoren erklären. Hierbei gilt es drei Regeln, die RGT-Regel, Allensche und Bergmannsche Regel, zu verinnerlichen und reproduzieren zu können.
Steigt die Temperatur um 10 Kelvin, so verdoppelt bis vervierfacht sich die Reaktionsgeschwindigkeit! Die Regel gilt jedoch nur bis zum Temperaturoptimum und wird bei hohen Werten ungenau. Sie ist also mehr als eine Faustregel zu betrachten.
Diese Regel befasst sich mit dem Zusammenhang der Umgebungstemperatur und der Größe der Extremitäten von homoiothermen Tieren. Sie besagt, dass die Extremitäten von verwandten Arten in kälteren Gebieten kompakter und kleiner ausfallen als in wärmeren Gebieten.
Dies ist dadurch zu erklären, dass Tiere in kalten Klimazonen so wenig Körperwärme wie möglich verlieren wollen, während Tiere in warmen Gegenden sich eher kühlen müssen. Und da Wärme über die Oberfläche verloren geht, gilt: Je größer die Oberfläche des Tieres, desto größer der Wärmeverlust.
Beispiel:
Ein gutes Beispiel ist der Fuchs. Betrachtet man einen Polarfuchs im Vergleich mit einem Fennek (Wüstenfuchs), so fällt auf, dass die Ohren des Fenneks sehr großflächig sind, während der Polarfuchs nur sehr kleine rundliche Ohren besitzt.
Diese Regel befasst sich mit dem Zusammenhang von Umgebungstemperatur und Körpervolumen homoiothermer Tiere. Sie besagt, dass das Körpervolumen verwandter Arten in kälteren größer als in warmen Gebieten ist.
Dieses Phänomen kann mithilfe des Verhältnisses zwischen Oberfläche und Volumen erklärt werden. Der Wärmeverlust eines Tieres ist abhängig von der Oberfläche, während die Speicherkapazität der Wärme von dem Volumen abhängig ist. Bei Zunahme der Größe eines Tieres wächst die Oberfläche in der zweiten Potenz, während das Volumen in der dritten Potenz ansteigt. Je größer der Körper eines Tieres ist, desto mehr Volumen kommt auf verhältnismäßig weniger Oberfläche. Dadurch kann das Tier verhältnismäßig mehr Wärme speichern und ist somit besser an kalte Gebiete angepasst.
Beispiel:
Die Bergmannsche Regel lässt sich gut auf Pinguine übertragen. Kaiserpinguine sind die am südlichsten lebende Pinguin. Die Temperaturen in ihrer Umgebung übersteigen beinahe nie 0°C. Zwergpinguine wiederum leben vor allem in Neuseeland und Australien und sind somit deutlich wärmerem Klima ausgesetzt. Dies wirkt sich entsprechend auf die Größe der Pinguine aus: Kaiserpinguine werden über einen Meter groß, während Zwergpinguine meist nicht größer als 40 cm werden.