Als primäre Immunantwort beschreibt man den Erstkontakt (Erstinfektion) mit einem Antigen, z. B. einem Erreger. Hierbei wird zunächst das unspezifische Immunsystem aktiv, das sehr schnell damit anfängt, die Antigene zu beseitigen. Reicht dies nicht aus, springt das spezifische Immunsystem an. Hierbei kommt es nach etwa einer Woche zur Antikörperproduktion, vor allem der IgM-Klasse. IgM-Antikörper sind daher ein diagnostischer Indikator für eine Erstinfektion. Nach etwa drei Wochen setzt dann die IgG-Produktion ein, während der IgM-Spiegel sinkt. Es kommt nun zum sogenannten Klassenwechsel, also zum Wechsel von IgM zu IgG als vorherrschender Antikörperklasse (Abbildung).
Kommt es zum erneuten Kontakt mit dem gleichen Antigen (Zweitkontakt oder Zweitinfektion), reagiert das spezifische Immunsystem direkt und viel stärker als bei der Erstinfektion, da bereits T- und B-Gedächtnis-Zellen vorliegen. Hierbei werden direkt IgG-Antikörper in großen Mengen gebildet. IgM-Antikörper liegen nur in geringen Mengen vor (Abbildung).